Es ist einer dieser Fälle, die fassungslos machen. Ein Mensch wird beim Joggen von einem Fahrzeug angefahren, überrollt – und erneut überfahren. Nicht von einem Fremden, nicht im Affekt, sondern von der Person, mit der er sein Leben geteilt hat. Die Ermittlungen zeigen: Der Mord war geplant. Gekauft wurde ein Auto, abgesprochen die Tat, vorbereitet der Ablauf. Das Ziel? Der Tod – und das Erbe.
Was wie ein Drehbuch aus einem düsteren Krimi klingt, ist Realität. In unserer Mitte. Und es wirft eine tief erschütternde Frage auf: Wie kalt kann ein Mensch handeln?
Die Antwort: Eiskalt. Wenn aus Zuneigung ein Geschäftsmodell wird. Wenn Partnerschaft nur noch als Mittel zum Zweck erscheint. Wenn ein Mensch nicht mehr als Mensch gesehen wird, sondern als Hindernis – oder als finanzieller Vorteil.
Wir dürfen diesen Fall nicht als Ausnahme abtun. Er zwingt uns, über das Wesen der Schuld zu sprechen – und über Gerechtigkeit. Denn hier geht es nicht nur um ein Verbrechen. Es geht um Verrat, Täuschung, Grausamkeit – und um die völlige Entwertung eines Menschenlebens.
Deshalb reicht es nicht, hier nur eine „angemessene Strafe“ zu fordern. Das Gericht muss mehr tun. Es muss klar und unmissverständlich feststellen, dass es sich bei dieser Tat um einen Fall von besonders schwerer Schuld handelt. Weil die Tat nicht nur das Leben eines Menschen genommen hat, sondern auch alles, was Vertrauen zwischen Menschen ausmacht, mit Füßen getreten wurde.
Ein Mensch wurde nicht im Streit getötet. Sondern in aller Ruhe, mit Vorplanung, mit Berechnung. Und: mit der Absicht, sich daran zu bereichern.
Das verdient keine mildernden Umstände. Das verdient eine Antwort, die über das Urteil hinausweist:
Nie wieder soll sich jemand sicher fühlen, so zu handeln – und damit durchzukommen.
Die Gesellschaft schaut auf dieses Verfahren. Nicht aus Sensationsgier, sondern aus einem Bedürfnis nach Gerechtigkeit. Denn was hier zerstört wurde, kann kein Urteil heilen. Aber es kann deutlich machen: So etwas bleibt nicht ohne Konsequenz. Nicht moralisch. Nicht gesellschaftlich. Und nicht rechtlich.
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