Die Raten an den IWF, eine davon wäre heute fällig geworden, darf Griechenland als Einmalzahlung Ende des Monats begleichen. In Brüssel spricht man nach Spitzentreffen von einer Annäherung, in Athen herrscht Enttäuschung. In Wirklichkeit dürfte es aber das Eingeständnis von Athen sein, nicht bezahlen zu können. Wie soll sich das bis Ende des Monats ändern? Woher hätten die 300 Millionen Euro, die heute fällig gewesen wären, denn kommen sollen?
Griechenland bekommt von dem Internationalen Währungsfonds (IWF) einen kurzen Zahlungsaufschub. Athen dürfe seine vier im Juni fälligen Raten zur Kreditrückzahlung an den IWF gebündelt überweisen, teilte die Institution am Donnerstag in Washington mit. Der Gesamtbetrag werde am 30. Juni fällig. Eine solche Einmalzahlung sei nach den IWF-Regeln seit Ende der 70er-Jahre erlaubt. „Mitgliedsstaaten können darum bitten, verschiedene Tilgungszahlungen zu bündeln, die in einem Kalendermonat fällig werden“, heißt es in der IWF-Mitteilung. Nach einem Bericht der griechischen Nachrichtenagentur will Athen bereits am 19. Juni alle in diesem Monat fälligen Raten tilgen. Nun geht die gesamte Diskussion über den ganzen Monat Juni, mit dem Ergebnis, dass Griechenland ohne Zugeständnisse der EU keine Zahlungen mehr leisten können wird. Man fragt sich doch immer wieder: „Warum schaut man der Realität nicht ins Gesicht?“. Griechenland braucht einen Neuanfang mit Hilfe Europas – nicht eine dauerhafte Rettungs- und Pleitediskussion.
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