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Argentiniens Präsident Milei droht Amtsenthebung nach Krypto-Skandal

Kaufdex (CC0), Pixabay
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Argentiniens Präsident Javier Milei sieht sich mit Amtsenthebungsforderungen konfrontiert, nachdem er eine kaum bekannte Kryptowährung namens $LIBRA öffentlich beworben hatte. Nach seinem Post stieg der Wert des Tokens rasant an, nur um wenige Stunden später einzubrechen – mit hohen Verlusten für Tausende von Investoren.

Die Opposition wirft Milei vor, einen Betrug beworben zu haben, während die Regierung die Vorwürfe zurückweist und von einem Missverständnis spricht.

Ein Tweet, der Panik auslöste

Der Skandal begann mit einem Post auf Mileis X-Account (ehemals Twitter), der mehr als 3,8 Millionen Follower hat. In dem Beitrag lobte der Präsident das Projekt als eine Initiative zur Förderung der argentinischen Wirtschaft. Kurze Zeit später löschte er den Tweet wieder und distanzierte sich von der Kryptowährung.

„Ich war mit den Details des Projekts nicht vertraut und habe mich nach weiterer Prüfung entschieden, es nicht weiter zu verbreiten“, schrieb Milei in einem zweiten Tweet.

Laut einem Regierungssprecher handelt es sich um einen Fehler, den der Präsident inzwischen bedauere. Das Nationale Wertpapierkomitee Argentiniens prüft derzeit, ob es rechtliche Schritte einleiten wird.

Rasanter Preisanstieg – und Absturz

Der Krypto-Token $LIBRA war zum Zeitpunkt von Mileis Tweet fast wertlos. Nachdem der Präsident ihn bewarb, stieg der Preis auf fast 5 US-Dollar, nur um wenige Stunden später auf wenige Cents abzustürzen.

Laut Krypto-Experte Pablo Sabbatella war die gesamte Mechanik des Tokens typisch für einen Betrug.

  • Die Website wurde erst einen Tag vor Mileis Tweet registriert – ein gängiges Muster bei Scams.
  • Der Token wurde Minuten vor Mileis Post erstellt.
  • Wenige große Investoren („Whales“) kauften den Coin zu einem Spottpreis, verkauften ihn nach dem Preisanstieg und erzielten Millionen-Gewinne.

„Das ist ein klassisches Pump-and-Dump-Schema“, erklärte Sabbatella. Eine einzelne Wallet soll dabei bis zu 87 Millionen US-Dollar verdient haben.

Opposition fordert Amtsenthebung

Die politische Opposition verurteilt Mileis Verhalten scharf. Das Bündnis „Union für das Vaterland“ kündigte am Samstag an, eine Amtsenthebung gegen den Präsidenten anzustreben.

Inzwischen hat die Regierung eine Untersuchung durch das Antikorruptionsbüro eingeleitet. Dabei soll geprüft werden, ob Milei oder andere Regierungsmitglieder in unzulässige Machenschaften verwickelt waren.

Der Vorfall ist der bisher größte Skandal in Mileis Amtszeit und könnte seine wirtschaftspolitischen Reformpläne sowie seine Glaubwürdigkeit schwer beschädigen.

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