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Argentinien, Drama und Dollarzeichen: Wie Präsident Milei eine Kryptowährung in zwei Stunden aufs Kreuz legte

OpenClipart-Vectors (CC0), Pixabay
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Was macht ein Präsident, wenn seine Wirtschaft wackelt? Genau, er wendet sich der Kryptowelt zu – und sorgt für ein Spektakel, das selbst Netflix nicht besser inszenieren könnte. Am Freitagabend war es soweit: Javier Milei, der stets mit lockigen Haaren und wilden Versprechen punktet, bewarb auf X (ehemals Twitter, für alle Boomers unter uns) die Wunder-Kryptowährung $LIBRA. Das Versprechen? „Wachstum für die argentinische Wirtschaft, Finanzierung kleiner Unternehmen – und vielleicht ein kleines Stück vom Krypto-Himmel für euch alle!“

Kurz darauf passierte, was man nur als „Krypto-Karneval“ bezeichnen kann: Der Wert von $LIBRA explodierte wie eine Flasche Champagner in Mileis Präsidialbüro – nur um zwei Stunden später krachend auf den Boden der Realität zu fallen. Aber keine Sorge, Herr Präsident erklärte sofort, er habe „keine Ahnung“ gehabt, worum es bei $LIBRA überhaupt ging. Klingt vertrauenserweckend, oder?

$LIBRA: Vom Kryptohimmel direkt in den Höllensturz

Die Kryptowährung, die Experten liebevoll als „rug pull“ – auf Deutsch etwa „Teppich rausziehen“ – bezeichneten, funktionierte wie ein klassisches Schneeballsystem. Heißt: Gewinne für wenige, Verluste für alle anderen. Laut Javier Smaldone, Informatiker und offenbar Mann mit starker Stirnfalte, dauerte die Aktion genau zwei Stunden. „107 Millionen Dollar? Zack, weg!“ kommentierte er trocken. Anleger hingegen dürften weniger begeistert gewesen sein – immerhin gab es für sie nicht einmal einen Trostpreis.

Mileis Version der Ereignisse: „Ups, mein Fehler!“

Kaum war der Schaden angerichtet, griff Milei zu seiner Lieblingswaffe: dem Löschen von Tweets. Schnell verschwand seine Empfehlung zu $LIBRA im digitalen Nirvana. Seine Entschuldigung? Er habe „das Projekt nicht richtig gekannt“. Natürlich, wer kennt das nicht? Man bewirbt ein Produkt – Schuhe, ein Restaurant oder eben eine Kryptowährung – ohne einen Blick auf die Verpackung zu werfen. Passiert den Besten!

Damit nicht genug: Der Präsident ordnete auch noch selbst eine Untersuchung an – gegen sich selbst! In einer dramatischen Geste ließ er die Antikorruptionsbehörde einschalten. Offenbar nach dem Motto: „Wenn ich’s nicht mache, macht’s niemand.“ Ob das Vertrauen schafft? Fraglich.

Opposition: „Schon wieder, Javier?“

Natürlich ließ die Opposition nicht lange auf sich warten. Die ehemalige Präsidentin Christina Kirchner beschimpfte Milei öffentlich als „Krypto-Betrüger“, und Senator Martín Lousteau erinnerte daran, dass dies nicht Mileis erster Ausflug ins Krypto-Chaos war. „Zweimal eine Fake-Währung beworben? Das nennt man Lernkurve in die falsche Richtung“, spottete er.

Moral der Geschichte?

Wenn du denkst, deine Woche war chaotisch, denk an die Anleger von $LIBRA. Und wenn du denkst, du hast schlechte Anlageentscheidungen getroffen, denk an Argentinien. Denn wo sonst kann ein Präsident die eigene Wirtschaft mit einem Tweet in Brand setzen, nur um hinterher unschuldig zu behaupten: „Ich weiß auch nicht, wie das Feuerzeug in meine Hand kam!“

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