Die Ukraine hat nach eigenen Angaben einen weiteren Schlag gegen die russische Energie-Infrastruktur geführt. Ziel war diesmal erneut die Ölpipeline Druschba in der westlich gelegenen Region Brjansk. Ein Sprecher der ukrainischen Armee erklärte auf Telegram, dass die Leitung bei dem Angriff in Brand geraten und „erheblich beschädigt“ worden sei.
Die Druschba-Pipeline („Freundschaft“) zählt zu den wichtigsten Energieadern Russlands. Sie transportiert Rohöl aus Westsibirien und Tatarstan über Belarus und die Ukraine in Richtung Mitteleuropa. Vor allem Ungarn und die Slowakei werden über die Leitung noch immer mit russischem Öl beliefert – trotz der EU-Sanktionen und des seit mehr als drei Jahren andauernden Angriffskriegs gegen die Ukraine.
Wiederholte Attacken
Es ist nicht das erste Mal, dass die Ukraine die Druschba-Leitung ins Visier nimmt. Bereits mehrfach kam es in den vergangenen Monaten zu Explosionen und Bränden entlang der Trasse. Immer wieder führte das zu Unterbrechungen der Lieferungen nach Mitteleuropa, wenngleich die Versorgung bislang jeweils nach einigen Tagen wiederhergestellt wurde.
Politische Brisanz
Die neuerliche Attacke hat nicht nur wirtschaftliche, sondern auch politische Sprengkraft. Sowohl die ungarische Regierung unter Viktor Orbán als auch die slowakische Regierung unter Robert Fico pflegen weiterhin enge Kontakte zu Moskau und haben in der EU mehrfach versucht, härtere Energiesanktionen gegen Russland abzuschwächen.
Beobachter gehen davon aus, dass die Ukraine mit den Angriffen sowohl die russische Kriegswirtschaft schwächen als auch den Druck auf jene EU-Staaten erhöhen will, die ihre Abhängigkeit von russischem Öl bislang nicht beendet haben.
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