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AMC-Kinos setzen auf mehr Werbung – Neuer Deal bringt längere Werbeblöcke vor Filmbeginn

Derks24 (CC0), Pixabay
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Kinobesucherinnen und -besucher in den USA müssen sich ab sofort auf noch längere Werbeblöcke vor Filmbeginn einstellen. Die größte US-Kinokette AMC Theatres startet heute mit einer erweiterten Werbeoffensive, ermöglicht durch eine neue Partnerschaft mit dem Werbevermarkter National CineMedia (NCM).

Im Fokus steht dabei der sogenannte „Platinum Spot“ – der besonders werbewirksame Zeitraum direkt vor Filmbeginn, unmittelbar nach Trailern und Kinovorschauen. Laut AMC kann das gesamte Vorprogramm inklusive Werbung und Trailern bis zu 30 Minuten dauern.

Kurswechsel aus wirtschaftlicher Not

Noch 2019 hatte AMC ein ähnliches Angebot von NCM entschieden abgelehnt und vor einer negativen Publikumsreaktion gewarnt. Damals hatten Wettbewerber wie Regal Cinemas und Cinemark bereits entsprechende Werbedeals abgeschlossen. Heute klingt AMC deutlich anders: „Unsere Konkurrenten nutzen diese Möglichkeit seit über fünf Jahren – ohne Einbußen bei den Besucherzahlen“, erklärte das Unternehmen kürzlich gegenüber Bloomberg.

Der Strategiewechsel kommt nicht von ungefähr. AMC leidet weiterhin unter den finanziellen Folgen der Corona-Pandemie und den Streiks der US-Autoren und -Schauspieler im Jahr 2023, die zahlreiche Filmstarts verzögerten. Der Kinoriese verzeichnete zuletzt das schwächste erste Quartal seit 1996 (ausgenommen Pandemiezeiten) und musste seit 2019 bereits 169 Kinos schließen, um Kosten zu senken.

Mehr Werbung, stabile Ticketpreise?

Für AMC ist der Deal mit NCM eine Hoffnung auf zusätzliche Einnahmen – ohne die Ticketpreise erhöhen zu müssen. Der Medienanalyst Paul Dergarabedian von Comscore sieht den Zeitpunkt des Deals günstig: „Der Sommer 2025 ist stark angelaufen – ein voller Kinomonat steht bevor. Die Werbefläche in AMCs Häusern erreicht ein großes Publikum und verspricht relevante Zusatzerlöse.“

AMC selbst argumentiert, dass diese Einnahmen helfen könnten, Preise stabil zu halten und gleichzeitig die Kundenerfahrung zu verbessern. In Zeiten des Konkurrenzdrucks durch Streamingdienste eine Überlebensstrategie.

Rückenwind durch starke Kinotitel

Tatsächlich gibt es Anzeichen für eine Erholung des Kinomarkts. Allein das US-Boxoffice 2025 liegt bereits bei knapp 4 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 18 % im Vergleich zum Vorjahr. Großes Zugpferd ist aktuell Disneys Realfilm-Remake „Lilo & Stitch“, das über 380 Millionen Dollar eingespielt hat.

Trotzdem bleibt der Abstand zur Zeit vor der Pandemie deutlich: 2019 lag der Umsatz noch bei 11,3 Milliarden Dollar – fast ein Viertel mehr als heute.


Fazit:
AMC setzt auf Werbeeinnahmen statt Preiserhöhungen – zum Missfallen mancher Kinofans, die künftig noch länger auf den eigentlichen Filmstart warten müssen. Ob sich der Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und Zuschauererlebnis auszahlt, bleibt abzuwarten. Fest steht: Die Leinwand wird zur Werbefläche – mehr denn je.

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