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Amazon auch hier in der Kritik

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Dubiose Offerten mit aktuellen Technik-Artikeln wie 3D-TV und Digi-Kamera stellen „Neue Verkäufer“ seit Monaten in Wellen auf dem Marketplace von Amazon ein. Das hat die Verbraucherzentrale NRW bei Stichproben festgestellt. Interessenten sollten sich nicht vom sicheren Marketplace weglocken zu lassen.

Seit Dezember kauft Frieder Kind (Name geändert) regelmäßig Fernseher auf Amazon. Angetan haben es dem Düsseldorfer Angestellten vor allem 3D-Geräte mit wenig Stromverbrauch und USB-Recording. Bestimmt ein Dutzend neuwertige Modelle zwischen 32 Zoll und 60 Zoll lagen bereits in seinem Warenkorb – und das zu einem Preis, der oft gerade mal ein Drittel der nächst teureren Offerte betrug. Doch bis heute schaut Kind nach jedem Kaufversuch weiter in seine alte Röhre. Glück gehabt! Denn was sich derzeit auf dem Marketplace von Amazon abspielt, sieht aus wie ein strategisch geplanter Dauerangriff von Trickbetrügern. Dort wo auch Firmen und Privatleute ihre Neu- und Gebrauchtwaren anbieten, tauchen wellenartig „Neue Verkäufer“ mit top-aktuellen Geräten zu Spottpreisen auf. Von Apple bis Zeiss, von der Digitalkamera bis zum LED-TV reicht das Lock-Angebot.

Nicht Name und Adresse senden

Ungewöhnlich dabei: Die Verkäufer wählen als Namen meist ihre E-Mail-Adresse. Wer die vermeintlichen Super-Schnäppchen ordert, darf allerdings – wie Frieder Kind – nicht mit der Auslieferung rechnen. Denn immer wieder stoppt Amazon die Kaufabwicklung. Etwa mit der wenig aussagekräftigen Begründung: „ein kleines Problem mit Ihrer Bestellung“ sei aufgetreten. Enttäuschte Kunden, die sich daraufhin direkt per E-Mail bei einem der Verkäufer melden, bekommen die Aufforderung: „Senden Sie mir Ihren vollständigen Namen und Lieferadresse.“ Das sollten sie tunlichst lassen, empfiehlt die Amazon-Pressestelle. Denn nur bei Transaktionen, die komplett über den Marketplace laufen, seien Kunden vor unseriösen Deals mit einer Geld-zurück-Garantie geschützt.

Masche läuft und läuft

Seinen Marketplace selbst kann der Branchenprimus offensichtlich nicht nachhaltig gegen die dubiosen Verkaufs-Attacken sichern. Schon im Dezember hatte die Verbraucherzentrale Amazon auf das merkwürdige Treiben aufmerksam gemacht. Die Antwort: „Wir haben zum genannten Verkäufer bereits Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass es zu keinen weiteren Unregelmäßigkeiten kommt.“ Doch die Masche läuft und läuft. Bei Stichproben mit Suchanfragen zu TV-Geräten fanden die Tester der Verbraucherzentrale aktuell auf den von Amazon angezeigten Ergebnisseiten dutzende Treffer mit eindeutigen Hinweisen. Testkäufe bei den Verdächtigen wurden stets annulliert. Für den E-Commerce-Riesen ist das weit mehr als nur ein Ärgernis. Denn, so die Amazon-Pressestelle, „eine sichere Einkaufsumgebung hat für uns oberste Priorität“.

Quelle:VBZ NRW

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