Startseite Allgemeines Alligator Alcatraz – Urlaub hinter Stacheldraht: Floridas neuestes Ausflugziel für „illegale Exoten“
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Alligator Alcatraz – Urlaub hinter Stacheldraht: Floridas neuestes Ausflugziel für „illegale Exoten“

GraphicMama-team (CC0), Pixabay
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Wo sich einst Reiher und Schnappschildkröten gute Nacht sagten, eröffnete pünktlich zur Hurrikansaison ein neues Prestigeprojekt der republikanischen Entertainmentpolitik: das Abschiebezentrum „Alligator Alcatraz“ – halb Straflager, halb Reality-Show, ganz Amerika.

Eingebettet in traumhafte Sümpfe, in denen Alligatoren auf Fluchtversuche warten wie Animateure im All-Inclusive-Resort, bietet die Einrichtung Platz für bis zu 5.000 Gäste ohne Einladung – auch bekannt als Migrant:innen. Unterkunft gibt es in Premium-Blechcontainern oder First-Class-Zelten mit 24-Stunden-Bestrahlung (LED, keine Sonne – wegen UV-Schutz!).

Kritik? Nur von Warmduschern.

Die Gäste, darunter der kubanische Reggaeton-Star Leamsy La Figura, beschweren sich über „Mahlzeiten mit Maden“ (Bio! Protein!) und 24/7-Beleuchtung („Wir nennen das: Sicherheit durch Schlafentzug“). Medikamente, Wasser, Religion – „alles Luxus, den man sich verdienen muss“, so ein Sprecher, der anonym bleiben wollte, weil er „nur das Hausmeisterpraktikum“ mache.

Ein weiterer Insasse, offenbar kein Freund der Show, sagte zu CBS: „Wir sind wie Laborratten.“ Immerhin – Tierversuche sind in den USA seit Jahren rückläufig. Schön, dass wieder getestet wird!

Ein Gefängnis als Geschäftsmodell

Offiziell ist Alligator Alcatraz ein Beitrag zur „illegalen Auslese“ im Namen nationaler Hygiene. Inoffiziell ist es ein politisches Crowdfunding-Projekt: Mit T-Shirts („Gator Bait since 2025“) und Bierkühlern („ICE cold deportation!“) wurden Millionen gesammelt – der amerikanische Traum in Merchandise-Form.

Einige Unternehmer, die beim Bau halfen, bekamen Millionensummen. Die Idee: „Wenn schon Ausgrenzung, dann wenigstens wirtschaftlich effizient.“ Der Bau dauerte ganze vier Tage – ein neuer Rekord für improvisierte Menschenaufbewahrungseinrichtungen.

Trump: „Wenn sie fliehen wollen, sollen sie besser rennen lernen“

Bei der feierlichen Eröffnung erschien Trump persönlich, begleitet von einem Instagram-Poster mit Alligatoren in „ICE“-Kappen. „Macht Amerika wieder gefährlich für die Falschen!“, so sein Motto. Auf die Frage eines Journalisten, ob Alligatoren wirklich Teil der Sicherheitsarchitektur seien, antwortete er: „Sie sind schneller als unsere Beamten. Günstiger auch.“

Die Presseabteilung versicherte später, das Gelände sei bewusst abgelegen gewählt worden, „um spontane Fluchtversuche in Abenteuerurlaub zu verwandeln“.

Kritik von links, Umwelt, Menschenrechten – die üblichen Verdächtigen

Umweltschützer sprechen von der Zerstörung der Everglades. Die Regierung nennt das „biologische Integration von Sicherheitselementen“. Auch die Rechte indigener Gruppen wurden angeblich ignoriert. „Ein Missverständnis“, erklärte Gouverneur DeSantis. „Wir dachten, das seien Touristen.“

Menschenrechtsorganisationen wittern eine neue Form des Gefängnismarketings: „Unrecht, das sich wie ein Netflix-Thriller anfühlt.“ Das Justizministerium hingegen lobt das Projekt als „Pilotprogramm für die Inhaftierung mit Erlebnischarakter“.

Fazit: America the Brave, the Branded, the Bizarre

„Alligator Alcatraz“ ist kein Ort. Es ist ein Zustand. Ein Zustand der Satire, in dem Reptilien effizienter abschrecken als Gesetze, Container billiger sind als Justiz, und Politik mehr Reality-TV ist als Realität.

Willkommen im neuen Amerika. Eintritt frei – Ausreise kompliziert.

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