Während US-Präsident Donald Trump am Dienstagabend vor dem Kongress spricht, rufen Bürgerrechtsgruppen, Demokraten und Aktivisten dazu auf, stattdessen eine 24-stündige Live-Übertragung zu verfolgen, die sich mit den Auswirkungen von Trumps Politik beschäftigt.
„Wir wissen, dass wir von Trump nur Lügen hören werden. Deshalb wollen wir stattdessen Stimmen aus unseren eigenen Gemeinschaften hören – von Menschen, denen wir vertrauen,“ sagte Jaime Harrison, ehemaliger Vorsitzender des Demokratischen Nationalkomitees und einer der Organisatoren der Initiative.
„State of the People“ als Gegenentwurf
Das Programm, das den Titel „State of the People“ trägt, läuft von Montag- bis Dienstagabend und umfasst Podiumsdiskussionen über Themen wie den Abbau von Diversitätsprogrammen, Entlassungen im öffentlichen Dienst und wirtschaftliche Auswirkungen konservativer Reformpläne wie „Project 2025“.
Laut den Veranstaltern richtet sich das Angebot hauptsächlich an die schwarze Gemeinschaft, soll aber für alle Interessierten offen sein. Bürgerrechtler, Gewerkschafter und Vertreter des Kongresses sind als Sprecher eingeladen. Die letzten drei Stunden der Übertragung beinhalten eine große Town-Hall-Diskussion mit führenden Aktivisten und Geistlichen.
Trump-Lager reagiert gelassen
Trumps Regierung verteidigt die Kürzungen bei Diversitäts- und Gleichstellungsprogrammen als notwendige Maßnahmen zur Bürokratie-Reduzierung und Kosteneinsparung. Harrison Fields, Trumps stellvertretender Pressesprecher, kommentierte spöttisch: „Es ist schön zu sehen, dass so viele Menschen Trumps Rede mit so viel Aufmerksamkeit verfolgen – sie sollten dieses historische Ereignis nicht verpassen.“
Die Veranstalter des Alternativprogramms sehen es jedoch als dringenden Weckruf zur politischen Mobilisierung. „Unsere Gemeinschaften haben immer auf Krisen reagiert. Das hier ist nicht anders“, sagte Aktivistin Angela Rye. Bereits 15.000 Menschen hatten sich bis Montagnachmittag zur Teilnahme registriert.
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