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Achtung, Zuckerfalle: Kinderjoghurts oft süßer als erwartet

pasja1000 (CC0), Pixabay
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Zu süß für kleine Schleckermäuler: Vorsorgeinstitut warnt vor überzuckerten Kindermilchprodukten

Elsbethen (Flachgau) – Bunte Verpackungen, fröhliche Comicfiguren, süße Versprechen: Viele Milchprodukte, die gezielt für Kinder vermarktet werden, sind wahre Zuckerbomben. Davor warnt nun das österreichische Vorsorgemedizin-Institut SIPCAN. In einer aktuellen Untersuchung zeigt sich: In zahlreichen Kinderjoghurts und ähnlichen Produkten steckt mehr Zucker, als einem lieb sein kann – und das oft gut versteckt hinter kindgerechtem Design.

Vier Stück Würfelzucker pro Becher – für Kinder bereits zu viel

Insgesamt nahm SIPCAN 110 Produkte unter die Lupe, die auf Kinder ausgerichtet sind. Das Ergebnis ist alarmierend: Jedes fünfte Produkt überschreitet die empfohlenen Zuckergrenzen deutlich. Durchschnittlich fanden sich in den auffälligen Proben 14,9 Gramm Zucker pro Portion – das entspricht etwa vier Stück Würfelzucker. Ein beachtlicher Wert, wenn man bedenkt, dass laut Weltgesundheitsorganisation ein achtjähriges Kind pro Tag nicht mehr als 25 Gramm Zucker konsumieren sollte.

„Mit nur einem dieser Produkte hat ein Kind bereits die Hälfte der empfohlenen Tagesmenge erreicht – und das nur zum Frühstück oder als Snack“, sagt Ernährungswissenschaftler Dr. Manuel Schätzer von SIPCAN.

Von Schokolinsen bis Erdbeertraum: Zucker tarnt sich hinter bunten Etiketten

Die Untersuchung umfasste vor allem klassische Kinderjoghurts mit fruchtigen Zusätzen, Schokolinsen oder Keksstücken – Produkte, die durch auffälliges Verpackungsdesign besonders attraktiv für junge Konsumenten wirken. Doch genau diese visuelle Aufmachung kann Eltern in die Irre führen.

„Das Design suggeriert Unbedenklichkeit, ja sogar Gesundheit, weil es sich um ein Milchprodukt handelt“, so Schätzer. „Doch viele dieser Joghurts haben mehr mit Dessert als mit ausgewogener Ernährung zu tun.“

Süß, fett – und oft zu groß

Nicht nur der Zuckergehalt bereitet den Expert:innen Sorgen. Auch der Fettgehalt vieler Produkte ist erhöht – eine Kombination, die bei regelmäßigem Konsum das Risiko für Übergewicht, Karies und langfristige Gesundheitsprobleme erhöhen kann. Zudem sind viele Portionsgrößen schlichtweg zu groß für Kinder. „Kleine Körper brauchen keine XL-Becher“, so Schätzer.

Tipps für Eltern: Verpackung nicht nur nach Farbe beurteilen

Damit der nächste Einkauf im Kühlregal nicht zur Zuckerfalle wird, gibt SIPCAN klare Empfehlungen:

  • Zuckeranteil prüfen: Ein guter Richtwert sind maximal 11 Gramm Zucker pro 100 Gramm oder Milliliter.

  • Portionsgröße beachten: Nicht alles, was in einem Becher steckt, muss auch in einem Zug gegessen werden.

  • Zutatenliste lesen: Auch Fruchtzubereitungen oder zugesetzte Sirupe können den Zuckergehalt hochtreiben.

Fazit:
Eltern sollten sich vom freundlichen Äußeren der Verpackungen nicht täuschen lassen. Wer seinem Kind etwas Gutes tun möchte, greift besser zu ungesüßtem Naturjoghurt und verfeinert ihn selbst mit frischen Früchten. So bleibt der Snack lecker – aber auch gesund.

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