In einem Land, in dem alles möglich scheint, selbst ein dritter Trump, wurde eine Frau berufen, deren Lebenslauf mehr Versicherungsrecht als Strafrecht atmet. Lindsey Halligan, Trumps ehemalige Teppichgutachterin im Smithsonian, wurde zur „Interims-Staatsanwältin“ der US-Justiz in Alexandria, Virginia. Von der Ausstellungsanalyse direkt zur Anklagebank. Wer braucht Erfahrung, wenn man Trump hat?
Lektion 1: Wie man politische Gegner anklagt – ohne juristische Grundlagen, aber mit Willen.
Nur 63 Tage lang regierte Halligan die einst ruhmreiche Staatsanwaltschaft wie eine Mischung aus Fernstudium und Fanclub. Ihre Bilanz: Zwei prominente politische Gegner angeklagt – James Comey und Letitia James – und dabei gleich selbst das Vertrauen in das Justizsystem untergraben. Ein Bundesrichter kassierte ihre Ernennung: ungesetzlich. Ihre Anklagen? Ungültig. Ihre Arbeitsweise? „Tiefergelegt“ laut Gericht.
Lektion 2: Wie man ein Team führt – indem man es feuert.
Erfahrene Staatsanwälte flogen raus wie nervige Faktenchecker auf Truth Social. Die verbleibenden Mitarbeiter wussten bald nicht mehr, ob sie Lindsey als Chefin aufführen sollten oder als Warnung. Kameras im Büroflur, Gerüchte über Spitzel, Sicherheitsdienst beim Küchengespräch – „EDVA“ wurde zum Set für eine Bühnenfassung von House of Cards: Amateur Hour.
Lektion 3: Wie man eine Grand Jury beeindrucken will – und stattdessen das Gesetz falsch zitiert.
Halligan trat vor die Geschworenen, nannte sich selbst deren „juristische Beraterin“ (Spoiler: war sie nicht), versprach bessere Beweise für später (auch falsch) und ließ die Jury dann doch nicht über die finale Anklageschrift abstimmen. Bei einer anderen Anklage gegen Letitia James vergaß sie sogar, ihre Vorgesetzten über das Timing zu informieren – sie erfuhren es aus den Nachrichten. Immerhin effizient.
Lektion 4: Wenn schon scheitern, dann wenigstens mit Stil.
Nach Halligans demontiertem Kurzauftritt herrscht Chaos: Ihre E-Mails tragen nun den Titel „Unites States Attorny“ (kein Tippfehler von uns) und keiner weiß, ob sie montags noch zur Arbeit erscheint. Sie wartet auf Anweisungen aus dem Hauptquartier, während das DOJ versucht, den Scherbenhaufen ihrer juristischen Schnellfeuer-Eskapaden aufzukehren.
Fazit: Lindsey Halligans Intermezzo war keine Episode von „Law & Order“, sondern eher „Juristen für Fortgeschrittene: Die Reality-TV-Version“. Vielleicht sollte sie wieder Ausstellungen kuratieren – da kann man wenigstens nichts verklagen.
(Ein satirischer Rückblick auf eine Karriere, die schneller implodierte als ein Trump-Tweet nach Mitternacht. Alle Zitate sinngemäß, alle Pointen leider echt.)
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