In der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel entscheidet sich heute, wer künftig an der Spitze der Stadt stehen wird. Zum ersten Mal seit zehn Jahren ist der Posten des Oberbürgermeisters wieder völlig offen: Amtsinhaber Ulf Kämpfer von der SPD tritt nicht mehr an und wechselt in die Landespolitik.
Gleich neun Bewerberinnen und Bewerber kämpfen um das höchste kommunale Amt – so viele wie noch nie in Kiel. Sie reichen vom SPD-Kandidaten Ulf Daude über den parteilosen Gerrit Derkowski bis hin zu Bewerbern kleinerer Parteien und politischen Initiativen. Auch die AfD und Volt schicken jeweils ihren eigenen Kandidaten ins Rennen.
Die Kielerinnen und Kieler ab 16 Jahren sind seit dem frühen Morgen aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Bis zum Mittag lag die Wahlbeteiligung bei 26,3 Prozent und damit leicht höher als bei der letzten OB-Wahl zur gleichen Zeit. Zusätzlich haben rund 17 Prozent der Wahlberechtigten bereits per Briefwahl abgestimmt.
Weil neun Kandidierende im Rennen sind, gilt eine absolute Mehrheit von über 50 Prozent im ersten Wahlgang als eher unwahrscheinlich. Politikwissenschaftler Wilhelm Knelangen von der Christian-Albrechts-Universität Kiel erwartet deshalb eine Stichwahl am 7. Dezember. Erst dann dürfte sich entscheiden, wer im April 2026 offiziell ins Amt starten wird.
Bis dahin richtet sich der Blick der Stadt gespannt auf den heutigen Abend: Gegen 20 Uhr könnte klar sein, welche Kandidaten sich in der ersten Runde durchsetzen – und wer weiterhin vom Chefbüro im Kieler Rathaus träumen darf.
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