Eine Gruppe von 19 US-Abgeordneten hat die Regierung von Präsident Donald Trump aufgefordert, einen Plan zur Tötung von 450.000 Eulen an der US-Westküste zu stoppen.
Die Barred Owl Management Strategy, die im August 2024 von der US-Behörde für Fisch- und Wildtiere (USFWS) beschlossen wurde, sieht die gezielte Eliminierung der eingeführten Streifenkauz-Population vor. Ziel sei es, die vom Aussterben bedrohte Nördliche Fleckenkauz-Art zu schützen.
Die Abgeordneten argumentieren, dass der Plan keine Erfolgsgarantie habe und mit geschätzten 1,35 Milliarden US-Dollar über 30 Jahre eine Verschwendung von Steuergeldern sei.
Warum sollen 450.000 Eulen getötet werden?
Die Nördliche Fleckenkauz-Art (Northern Spotted Owl), die in Washington, Oregon und Kalifornien heimisch ist, steht seit 1990 unter Artenschutz. Laut dem American Bird Conservancy gibt es in den USA nur noch 15.000 Exemplare.
Die Streifenkäuze (Barred Owls), eine größere und aggressivere Art, haben sich seit dem 20. Jahrhundert von der Ostküste ausgebreitet. Sie verdrängen die Fleckenkäuze aus ihren Lebensräumen, zerstören deren Nester, konkurrieren um Nahrung und haben in einigen Fällen sogar Fleckenkäuze getötet oder mit ihnen hybridisiert.
Wie soll die Tötung erfolgen?
Laut dem Plan der USFWS sollen die Streifenkäuze durch aufgenommene Lockrufe angelockt und erschossen werden. In Gebieten, in denen Schusswaffen nicht erlaubt sind, sollen die Eulen gefangen und eingeschläfert werden.
Die US-Behörde betont, dass die Tötungen von speziell ausgebildeten Experten durchgeführt werden und dass die Methode aus vorherigen wissenschaftlichen Studien entwickelt wurde, um ein schnelles und schmerzloses Töten sicherzustellen.
Kritik und politische Forderungen
In einem am 7. März 2025 veröffentlichten Brief an das US-Innenministerium fordern die 19 Kongressabgeordneten einen sofortigen Stopp des Programms. Zu den Unterzeichnern gehören Politiker beider Parteien, darunter Rep. Marjorie Taylor Greene (Republikaner, Georgia) und Rep. Josh Harder (Demokrat, Kalifornien).
Die Hauptkritikpunkte:
- Unverhältnismäßig hohe Kosten: Der Plan könnte mehr als 1,35 Milliarden Dollar kosten, mit 3.000 Dollar pro getöteter Eule.
- Fragwürdige Wirksamkeit: Es gibt keinen historischen Beweis, dass eine solche Maßnahme langfristig zum Erfolg führt.
- Ökologischer Eingriff: Die Streifenkäuze seien nicht klassisch invasiv, sondern Teil einer dynamischen Ökosystemveränderung.
Das US-Innenministerium hat bisher nicht offiziell auf den Brief reagiert, erklärte jedoch gegenüber USA TODAY: „Wir nehmen alle Anfragen des Kongresses ernst und prüfen die Angelegenheit sorgfältig.“
Klagen von Tierschutzorganisationen
Bereits im November 2024 hatten Tierschutzorganisationen wie Animal Wellness Action und das Center for a Humane Economy eine Klage gegen das USFWS-Programm eingereicht. Sie argumentierten, dass die Behörde gegen das nationale Umweltgesetz (NEPA) verstoßen habe, indem sie die ökologischen Folgen nicht ausreichend geprüft habe.
Zusätzlich forderten die Organisationen im Dezember 2024, dass Trumps „Department of Government Efficiency“ (DOGE) den Plan auf seine Wirtschaftlichkeit prüft und gegebenenfalls stoppt.
Was passiert als Nächstes?
Ob das Massenabschuss-Programm gestoppt wird, bleibt unklar. Die Trump-Regierung hat bisher keine offizielle Stellungnahme abgegeben. Sollte die Initiative wie geplant fortgesetzt werden, könnte sie bereits 2025 beginnen.
Tierschützer und Umweltschützer fordern unterdessen eine alternativ nachhaltige Lösung, um den Fleckenkauz zu schützen – ohne eine halbe Million Streifenkäuze zu töten.
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