Nach zweitägigen Verhandlungen in London haben sich die Vereinigten Staaten und China grundsätzlich auf einen Handelsrahmen geeinigt. Das bestätigte der chinesische Chefunterhändler Li Chenggang am Mittwoch gegenüber Journalisten, wie der staatliche Sender CGTN berichtet.
„Beide Seiten haben sich grundsätzlich auf einen Rahmen zur Umsetzung der Einigung verständigt, die bei den Telefongesprächen der beiden Staatschefs am 5. Juni sowie bei den Gesprächen in Genf im letzten Monat erzielt wurde“, erklärte Li.
Zustimmung der Staatschefs steht noch aus
Der vorläufige Rahmen soll nun Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping zur endgültigen Zustimmung vorgelegt werden. Das teilte US-Handelsminister Howard Lutnick laut einer Pressekonferenz in London mit.
„Unsere Aufgabe ist jetzt, zurückzureisen und mit Präsident Trump zu sprechen, um sicherzustellen, dass er zustimmt. Die Chinesen werden dasselbe mit Präsident Xi tun. Wenn beide Seiten das absegnen, wird das Abkommen umgesetzt“, sagte Lutnick laut Reuters.
Hintergrund: Neue Dynamik nach Genfer Gespräch
Die Gespräche in London folgten auf ein lang erwartetes Telefonat zwischen Trump und Xi in der Vorwoche sowie auf eine überraschende Vereinbarung im Mai in Genf, wo sich beide Seiten auf eine gegenseitige Reduzierung von Zöllen für 90 Tage geeinigt hatten.
Trotz anfänglich positiver Stimmung hatten sich danach erneut Spannungen aufgebaut – insbesondere wegen zwei Streitpunkten:
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Chinas Exportkontrollen auf Seltene Erden, die für Hightech-Produkte entscheidend sind, und
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Chinas Zugang zu US-amerikanischer Halbleitertechnologie.
Fortschritte bei kritischen Themen
Lutnick betonte, dass Chinas Einschränkungen beim Export Seltener Erden ein „fundamentaler Bestandteil“ des neuen Rahmenabkommens seien. Im Gegenzug sollen auch bestimmte Maßnahmen der USA aufgehoben werden:
„Als China den Export von Seltenerdmetallen gestoppt hat, hatte die USA einige Maßnahmen eingeführt. Man kann nun erwarten, dass diese, wie Präsident Trump sagte, auf ausgewogene Weise zurückgenommen werden.“
Fazit
Das Abkommen ist zwar noch nicht final beschlossen, markiert aber einen bedeutenden Schritt in der Annäherung der beiden Wirtschaftsmächte. Sollte es von Trump und Xi genehmigt werden, könnte es zu einer dauerhaften Entspannung im Handelskonflikt führen – mit Auswirkungen auf globale Lieferketten, Zölle und Hightech-Märkte.
Weitere Details zur Umsetzung des Abkommens werden in den kommenden Wochen erwartet. CNN hat das Weiße Haus um eine Stellungnahme gebeten.
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