Die US-Regierung hat eine Belohnung von bis zu fünf Millionen Dollar für Hinweise ausgelobt, die zur Festnahme und Verurteilung von Yulan Andony Archaga Carías führen. Laut US-Justizministerium gilt er als höchstrangiger Anführer der berüchtigten Straßengang MS-13. Der 43-Jährige, auch bekannt als Alexander Mendoza oder „Porky“, steht seit Jahren auf mehreren internationalen Fahndungslisten.
Die US-Behörden werfen ihm unter anderem vor, rivalisierende Kriminelle in Honduras ermordet, Geld gewaschen und tonnenweise Kokain in die USA geschmuggelt zu haben. Bei einer Verurteilung droht ihm eine Mindeststrafe von 40 Jahren, im schlimmsten Fall lebenslange Haft – ohne Möglichkeit auf vorzeitige Entlassung.
MS-13 offiziell als Terrororganisation eingestuft
Im Februar wurde MS-13 vom US-Außenministerium als ausländische Terrororganisation eingestuft. Der Schritt verändere die Strategie im Umgang mit der Gang grundlegend, sagte DEA-Chef Derek Maltz: „Archaga Carías ist kein einfacher Flüchtiger – er ist ein Terrorist, der Krieg gegen unschuldige Amerikaner führt.“
MS-13 wurde in den 1980er-Jahren in Los Angeles von salvadorianischen Einwanderern gegründet. Die Gang ist für schwere Gewalttaten, darunter Morde, Entführungen und Drogenhandel in den USA bekannt. Sie gilt als eine der gefährlichsten kriminellen Organisationen des amerikanischen Kontinents.
Komplizen und internationale Ermittlungen
Laut Anklage aus dem Jahr 2021 soll Archaga Carías ein Netzwerk an Komplizen unterhalten, das Waffen und Drogen über Honduras in die USA geschleust habe. Mehrere mutmaßliche Mitglieder, darunter David Campbell alias „Don David“ und Juan Carlos Portullo, wurden bereits festgenommen. Andere wie Victor Eduardo Morales Zelaya und Jorge Alberto Velasquez Paz gelten noch als flüchtig.
Der Drahtzieher soll zudem Auftragsmorde im Namen von Drogenkartellen organisiert und rivalisierende Bandenmitglieder eliminieren lassen haben. Das US-Justizministerium fordert internationale Zusammenarbeit bei der Fahndung und ruft weltweit zur Mithilfe auf. Hinweise können auch über US-Botschaften im Ausland gemeldet werden.
Kritik nach umstrittener Abschiebung
Die harte Linie der Trump-Regierung gegen MS-13 bleibt umstritten – insbesondere nach der Abschiebung von Kilmar Abrego Garcia, einem Familienvater aus Maryland. Er war im März aufgrund angeblicher Gang-Zugehörigkeit nach El Salvador deportiert worden. Nach massiver Kritik und einem Urteil des Supreme Court ordnete ein US-Richter seine Rückführung an. Präsident Trump und sein salvadorianischer Amtskollege Bukele lehnen diese jedoch weiterhin ab.
Trumps Sprecherin Karoline Leavitt erklärte: „Kilmar Abrego Garcia ist kein ‚Vater aus Maryland‘, sondern ein illegaler Einwanderer, MS-13-Mitglied und ausländischer Terrorist.“
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