Bei einem Amoklauf an der Schule BORG Dreierschützengasse in Graz hat ein ehemaliger Schüler das Feuer auf Mitschüler und Lehrkräfte eröffnet. In Folge des Angriffs sind laut Innenministerium mindestens neun Menschen ums Leben gekommen, darunter auch der mutmaßliche Täter. Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) spricht mittlerweile sogar von zehn Todesopfern. Zahlreiche weitere Personen wurden schwer verletzt.
Der Vorfall ereignete sich gegen 10.00 Uhr, woraufhin ein Großeinsatz der Polizei ausgelöst wurde. Das Schulgebäude wurde evakuiert, die Umgebung weiträumig abgesperrt. Der öffentliche Verkehr in der Umgebung ist unterbrochen, Straßen rund um das Schulareal werden von Einsatzkräften kontrolliert.
Polizei sieht keine akute Gefahr mehr
Mittlerweile teilte die Polizei Steiermark mit, dass die Lage unter Kontrolle sei. Es bestehe keine weitere Gefahr. Nach aktuellem Stand wird von einem Einzeltäter ausgegangen, der sich vermutlich selbst das Leben genommen hat. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen aufgenommen und untersucht derzeit das genaue Tatmotiv.
Betreuung und Hilfe für Betroffene angelaufen
Schülerinnen und Schüler wurden in die nahegelegene Helmut-List-Halle gebracht, wo sie vom Kriseninterventionsteam und dem Roten Kreuz betreut werden. Für Eltern wurde ein Treffpunkt im ASKÖ-Stadion eingerichtet, wo sie Informationen erhalten und psychologische Unterstützung in Anspruch nehmen können.
Die Organisation „Rat auf Draht“ ruft Eltern und Erziehungsberechtigte dazu auf, in dieser schwierigen Situation aktiv Hilfe in Anspruch zu nehmen und Kinder emotional zu begleiten. Weitere Tipps und Anlaufstellen bietet steiermark.ORF.at.
Politische Reaktionen: Entsetzen und Anteilnahme
Die Reaktionen aus der Politik sind geprägt von großer Bestürzung. Bürgermeisterin Kahr sprach von einer „furchtbaren Tragödie“. Auch Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) machte sich sofort auf den Weg nach Graz. Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) zeigte sich tief betroffen: „Es ist nicht fassbar und unerträglich. Mein Mitgefühl gilt allen Betroffenen.“ Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) betonte, dass die Gesellschaft gerade in solchen Momenten zusammenhalten müsse.
Weiteres Vorgehen
Die Polizei und Ermittlungsbehörden durchsuchen derzeit weiterhin das Schulgebäude und das Umfeld. Unterstützung kommt auch von Spezialeinheiten und Hubschraubern des Innenministeriums. Die genaue Chronologie des Geschehens sowie weitere Informationen zur Identität des Täters und der Opfer werden im Laufe des Tages erwartet.
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