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UNO-Ozeankonferenz in Nizza: Über 30 Staaten fordern besseren Lärmschutz für die Meere

Kanenori (CC0), Pixabay
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Bei der derzeit in Nizza stattfindenden UNO-Ozeankonferenz haben sich über 30 Staaten, darunter auch Deutschland, für wirksamere Maßnahmen zum Schutz der Meeresbewohner vor Lärmverschmutzung ausgesprochen. Die internationale Staatengruppe, angeführt von Kanada und Panama, macht sich für konkrete Schritte stark, um die akustische Umwelt der Ozeane besser zu bewahren.

Schiffe als Hauptverursacher

Nach Angaben der Delegationen zählt der stetig wachsende Schiffsverkehr zu den Hauptverursachern von Lärm unter Wasser. Um diesem Problem zu begegnen, schlägt die Staatengruppe technische Verbesserungen bei Schiffen, reduzierte Fahrgeschwindigkeiten sowie alternative Routenführungen vor – etwa um sensible Meeresregionen und Schutzzonen zu umgehen.

„Der Mensch verursacht durch Schifffahrt, Rohstoffförderung und Tiefseeerkundung einen enormen Lärmpegel im Ozean – mit gravierenden Folgen für viele Meereslebewesen“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung.

Zukünftig sollen auch bei der Ausweisung neuer Meeresschutzgebiete Lärmquellen stärker berücksichtigt werden.

Klangwelt des Ozeans ist lebenswichtig

In den dunklen Tiefen der Ozeane ist Schall das zentrale Mittel zur Orientierung und Kommunikation. Wale, Delfine, Fische und viele andere Meeresbewohner nutzen natürliche Geräusche wie Gesänge, Klicklaute oder Grunzen zur Navigation, Nahrungssuche und Partnerschaftswahl.

Carlos Bravon von der Meeresschutzorganisation OceanCare erklärt:

„Der Ozean ist eine akustische Welt. Ohne Geräusche gibt es kein Überleben – sie sind für viele Arten lebensnotwendig.“

Doch diese natürliche Klangwelt wird zunehmend von menschengemachtem Lärm verdrängt. Moderne Schiffe, seismische Messungen mit Druckluftkanonen zur Rohstoffsuche und der Bau von Offshore-Anlagen erzeugen teils extrem laute und langanhaltende Geräusche, die das empfindliche Gehör und Verhalten mariner Arten massiv stören.

Konkrete politische Forderungen

Die Staatengruppe will nun Druck auf internationale Gremien wie die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) ausüben, um verbindliche Regelungen für leisere Antriebstechnologien und eine akustisch verträglichere Schifffahrt auf den Weg zu bringen.

Die Konferenz in Nizza gilt als wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem international abgestimmten Lärmschutz in den Weltmeeren. Bereits im kommenden Jahr sollen die Vorschläge in konkrete politische Vereinbarungen überführt werden.

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