Überschuldung mehr als verzehnfacht: Solvium Logistik Opportunitäten GmbH & Co. KG

Das sind ja fast alles Dramabilanzen, die man zum Unternehmen Solvium da im Bundesanzeiger entnehmen kann. Mal ehrlich, an meiner Stelle, würden sie irgend jemandem noch ein Investment empfehlen? Ich nicht!

Solvium Logistik Opportunitäten GmbH & Co. KG

Hamburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

Solvium Logistik Opportunitäten GmbH & Co. KG, Hamburg

1. Grundlagen der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft

Der Geschäftszweck der Gesellschaft ist die Durchführung von Investitionen, insbesondere der Erwerb, die Vermietung und die Veräußerung von Transportmitteln. Zudem die Konzeption und die Umsetzung von Vermögensanlagen im Bereich Transportmittel und Logistik sowie alle damit im Zusammenhang stehenden Geschäfte.

Zur Umsetzung des Geschäftszwecks werden Namensschuldverschreibungen angeboten. Diese Namensschuldverschreibungen unterliegen dem Vermögensanlagengesetz. Mit dem Vertrieb der Namensschuldverschreibungen und der kaufmännischen Verwaltung der Gesellschaft ist die Solvium Capital GmbH beauftragt.

Das bedeutet, dass Anleger durch den Erwerb von Namensschuldverschreibungen Gläubiger der Gesellschaft werden und Ansprüche gegen die Gesellschaft auf Zahlung von Basiszinsen und – bei Erfüllung der einschlägigen Voraussetzungen – von Bonuszinsen sowie auf Rückzahlung des Nominalbetrages der Namensschuldverschreibungen zum Ende der Laufzeit seiner Vermögensanlage erwerben.

Der Anleger wird weder Gesellschafter der Gesellschaft noch ist er auf irgendeine andere Weise unternehmerisch an der Gesellschaft beteiligt.

Zum Ende der Laufzeit der Namensschuldverschreibungen verkauft die Gesellschaft die Transportmittel. Bei planmäßigem Verlauf führt der Verkauf der Transportmittel dazu, dass die Gesellschaft den Nominalbetrag der Namensschuldverschreibungen an die Anleger zurückzahlen kann.

2. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Nachfolgend werden die für die Gesellschaft wichtigsten Logistik-Teilmärkte dargestellt.

Containermarkt

Durch immer effizientere Transport- und Logistikketten scheint die Welt kleiner zu werden. 90 % der Handelsgüter werden auf dem Seeweg transportiert. Dabei spricht man von einem Bedarf von durchschnittlich 2 Containern je Stellplatz auf den vorhandenen Containerschiffen. Über die 3 Haupthandelsrouten Transpazifik (24 %), Asien-Europa (22 %) und Innerasien (10 %) wurden bereits im Jahr 2015 über 50 % des weltweiten Seehandels abgewickelt. Da verwundert es kaum, dass die gemessen am Umschlag weltweit größten Häfen im asiatischen Raum, insbesondere in der Volksrepublik China, zu finden sind. Während europäische Häfen wie Rotterdam und Hamburg Platz 10 bzw. 17 und der erste amerikanische Hafen Los Angeles erst Platz 16 einnehmen, rangieren die asiatischen Häfen Shanghai, Singapur und Ningbo auf den Plätzen 1 bis 31. Die Entwicklung des Containermarktes ist naturgemäß abhängig von der Entwicklung des Welthandels. Bei steigendem Welthandel steigt der Bedarf an Transportkapazität und umgekehrt.

In den Jahren 2010 bis 2020 stieg das an TEU gemessene Umschlagsvolumen weltweit um knapp 45 %, was einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von ca. 3,8 % entspricht. Durch die Coronapandemie kam es im Jahr 2020 zu einem leichten Rückgang von 1,1%, was ein äußerst seltenes Ereignis in der Branche ist. Zuvor gab es lediglich im Jahr 2009 einen Rückgang des Umschlagsvolumens, welcher damals durch die weltweite Finanzkrise ausgelöst wurde2.

Durch die Möglichkeit, neue Container nur kurzfristig in Auftrag zu geben und nicht jahrelang im Voraus disponieren zu müssen, in Kombination mit der regelmäßigen Ausmusterung alter Container, ist der Markt in der Lage, auch bei stagnierendem oder rückläufigem Wachstum für hohe Auslastungsraten zu sorgen.

Container werden durch Befrachtungsunternehmen, meist Reedereien, auf der Straße, den Schienen und zumeist auf dem Seeweg verwendet und transportiert. Dabei gehört nur rund die Hälfte aller Container tatsächlich diesen Logistikunternehmen. Die andere Hälfte der Container ist im Besitz von Containerleasingunternehmen oder Anlegern. Während der Anteil der Leasingcontainer im Jahre 2009 noch rund 41 % ausmachte, waren es im Jahr 2016 erstmals seit 35 Jahren über 50 % – ein Trend, der sich in Zukunft fortsetzen wird3. Ein Grund hierfür ist in den anhaltenden Schwierigkeiten im Bankenmarkt zu sehen. Außerdem werden Reedereien auch in Zeiten guter Profitabilität eigene Liquidität eher für den Ausbau ihrer Schiffsflotte und weiterer Investitionsprojekte wie Terminals einsetzen, da der Containervermietmarkt in den vergangenen Jahren nachgewiesen hat, dass eine verlässliche Deckung der Nachfrage sichergestellt ist. Es ist daher auch für die Zukunft davon auszugehen, dass die Reedereien weiterhin auf Leasingcontainer zurückgreifen werden.

Wechselkoffermarkt

Wechselkoffer (auch Wechselaufbau, Wechselbehälter, Wechselpritsche, Wechselbrücke oder Swapbody genannt) sind austauschbare Transportbehälter mit ausklappbaren Stützbeinen, die mit oder auch ohne Kran durch das Absenken des Lkw-Fahrgestells abgesetzt werden können. So lassen sich Wechselkoffer schnell, einfach und kostengünstig zum Beispiel bei Logistikzentren abstellen und aufnehmen. Fahrzeuge oder Kraftfahrer müssen nicht auf das Be- und Entladen warten. Wechselkoffer sind überwiegend aus Stahl gefertigt, damit wind- und wasserdicht, sehr stabil und wenig reparaturanfällig. Sie werden hauptsächlich von Kurier-, Express- und Paketdiensten für den Transport von Gütern auf der Straße verwendet. Wechselkoffer sind europäische Ausrüstungsgegenstände, die hauptsächlich im deutschsprachigen Raum und den Benelux-Staaten eingesetzt werden. Gebaut werden die Wechselkoffer ausschließlich in Europa, zum Beispiel durch den slowenischen Hersteller Kerex sowie die deutschen Hersteller Wecon und Krone.

Für die Nutzung im kombinierten Verkehr muss der Wechselkoffer so ausgerüstet sein, dass er für eine Transportkette einsatzbereit ist, die unterschiedliche Verkehrsträger nutzt. Der Umschlag auf die Bahn wird durch ein durchdachtes System von Greifkanten ermöglicht, die sich an der Unterseite des Wechselkoffers befinden. Die Kräne in den üblichen Umschlagszentren sind mit den Gegenstücken in Form von speziellen Greifarmen ausgerüstet. Die Greifarme umfassen den Wechselkoffer seitlich und heben ihn an. Ähnlich wie ISO-Container (Standardcontainer) werden die Wechselkoffer auf den für ihren Transport vorgesehenen Lkw, Anhänger oder Güterwaggon aufgesetzt und durch Zapfen (sog. Twistlocks) verbunden. Die großen Vorteile des Wechselkoffers gegenüber ISO-Containern sind die Euro-Palettenbreite und die Möglichkeiten des kranunabhängigen Aufnehmens und Abstellens.

Für Logistikunternehmen besteht der große ökonomische Nutzen der Wechselkoffer darin, dass ein Lkw mehrere Wechselkoffer transportieren kann. Während ein Wechselkoffer an der Rampe beladen wird, kann der Lkw bereits weitere Transportfahrten mit Wechselkoffern durchführen. In der Praxis werden meist zwei leere Wechselkoffer, die mit Lkw und Anhänger gebracht werden, abgestellt und sofort wieder zwei beladene aufgenommen und abtransportiert. Dieser Vorgang dauert in der Regel rund eine halbe Stunde. Ökonomisch: Kein Kraftfahrzeug oder Kraftfahrer muss während des Be- und Entladens warten, die Stand- und Wartezeiten sind minimal. Wechselkoffer können und werden auch häufig als mobile Lager genutzt. So produzieren einige Unternehmen direkt „auf die Wechselkoffer“, bis sie vollgeladen sind und abgeholt werden können. Eine Methode, die Lagerraumkosten und Umschlagszeit sowie -kosten spart.

In Europa begann, fast zeitgleich mit der Erfindung des ISO-Containers durch Malcom McLean, die Deutsche Post eine ähnliche Erfolgsgeschichte mit den sogenannten Weberbehältern. Diese enormen Paketcontainer wurden beladen und konnten entweder auf einen Lkw oder einen Eisenbahnwaggon aufgesetzt werden. Sowohl McLean als auch der Deutschen Post ging es vorwiegend um eine effiziente Möglichkeit, den Güterumschlag zu beschleunigen, lange Standzeiten zu vermeiden und wirtschaftlicher zu agieren. Im Jahr 1971 verbesserte die deutsche Spedition Dachser dieses Konzept – der Wechselkoffer war geboren. Während die vorher entwickelten Wechselaufbauten auf einen Kran oder spezielle Stapler beim Wechselvorgang angewiesen waren, war es nun möglich, den kompletten Wechselaufbau ohne weitere technische Hilfsmittel auf das gewünschte Trägerfahrzeug aufzusetzen, abzunehmen oder umzubrücken.

Mittlerweile befinden sich nach Schätzungen der Axis Intermodal Deutschland GmbH rund 300.000 Wechselkoffer in Europa im Einsatz – mit ständig steigender Tendenz. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Wechselkoffers liegt bei über 15 Jahren. Durch moderne Korrosionsschutz- und Lackierungsmethoden gehen Fachleute mittlerweile von Einsatzdauern von mehr als 20 Jahren aus.

Der betriebswirtschaftliche Nutzen von Wechselkoffern ist, wie auch bei vielen anderen Sachanlagen, für Unternehmen in der Regel umso höher, je länger der Wechselkoffer eingesetzt werden kann. So spielt beispielsweise für den Einsatz in der Kurier-, Express- und Paketbranche das Alter – Straßenverkehrssicherheit vorausgesetzt – keine Rolle: Hier zählt einzig, dass die Sendungen sicher, schnell und unversehrt ihr Ziel erreichen. Aufgrund dieses Nutzeneffektes handeln viele Logistiker nach der unternehmerischen Prämisse, erst dann neue Wechselkoffer in die Flotte aufzunehmen, wenn nicht ausreichend Equipment im Gebrauch ist. Um neue Wechselkoffer für den Betrieb zur Verfügung zu haben, bietet sich den Logistikunternehmen eine Reihe von Optionen. Neben dem Kauf aus eigenen Mitteln oder mittels Bankendarlehen besteht auch die Möglichkeit des Leasings beziehungsweise der Anmietung von Wechselkoffern. Dieses Modell, welches auch die Grundlage der angebotenen Vermögensanlagen ist, bringt den Logistikunternehmen einige Vorteile. Neben der Liquiditätsschonung und Stärkung der Eigenkapitaldecke, weil keine Anschaffungskosten anfallen, sprechen auch die geringe Bilanzberührung (kein weiteres Anlagevermögen und keine Abschreibung für die Wechselkoffer im Unternehmen) sowie die Möglichkeit der Rückgabe zu einem bestimmten Zeitpunkt für diese Variante. All dies versetzt das Logistikunternehmen in die Lage, schneller und flexibler auf Marktveränderungen reagieren zu können.

3. Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020 einschließlich Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Gesellschaft keine Namensschuldverschreibungen mehr an Anleger veräußert. Das öffentliche Angebot dieser Vermögensanlage wurde zum 30.06.2020 beendet. Es ist nicht geplant, über diese Gesellschaft weitere Vermögensanlagen zu platzieren.

Da sich fast alle bei der Gesellschaft anfallenden Kosten proportional zum Volumen der veräußerten Namensschuldverschreibungen entwickeln, wird die Gesellschaft damit in der Lage sein, alle Verpflichtungen pünktlich und vollständig zu erfüllen. Es ist dabei nicht geplant, andere Verpflichtungen als diejenigen, die sich aus den Namensschuldverschreibungen mit den Anlegern ergeben, einzugehen.

Ertragslage

Entsprechend hat die Gesellschaft Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 2.311 im Zusammenhang mit der Vermietung der Transportmittel erzielt. Die Abschreibungen in Höhe von TEUR 3.353 und die Zinsaufwendungen in Höhe von TEUR 784 entwickelten sich proportional zum Bestand der Transportmittel bzw. zum Volumen der von den Anlegern erworbenen Namensschuldverschreibungen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von TEUR 5.262 waren durch eine Portfoliooptimierung und die damit verbundenen Aufwendungen aus den Restbuchwerten der verkauften Vermögensgegenständen höher als geplant.

Im Berichtsjahr erzielte die Gesellschaft einen Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 6.749.

Vermögens- und Finanzlage

Die Vermögenslage der Gesellschaft ist geprägt vom wirtschaftlichen Eigentum im Anlagevermögen der Gesellschaft gehaltenen Transportmittel. Zum Bilanzstichtag beläuft sich das Anlagevermögen auf insgesamt TEUR 11.938. Entsprechend beläuft sich die Anlagenintensität I (Verhältnis Anlagevermögen zur Bilanzsumme) zum Bilanzstichtag auf 46,9 %. Das Anlagevermögen wurde durch die mit den Anlegern abgeschlossenen Namensschuldverschreibungen finanziert, der Anlagendeckungsgrad II (Verhältnis Eigenkapital zzgl. Langfristiges Fremdkapital zum Anlagevermögen) beläuft sich auf 135,6 %.

Die Geschäftsführung geht zudem davon aus, dass im Sachanlagevermögen aufgrund der regelmäßigen Abschreibungen unter Berücksichtigung einer angemessen gewählten Nutzungsdauer bzw. aufgrund der aktuellen und zukünftigen Marktpreisentwicklung für gebrauchte Transportmittel stille Reserven entstehen werden, die im Zeitpunkt der regulären Beendigung der Namensschuldverschreibungen mit den Anlegern zu entsprechenden Veräußerungsgewinnen führen werden. Diese stillen Reserven sind nach Ansicht der Geschäftsführung ausreichend, um das negative Kapitalkonto auszugleichen.

Die laufenden Einzahlungen aus der Vermietung der Transportmitteln an die Endnutzer – insbesondere große Logistik- und Transportunternehmen – lagen im Geschäftsjahr über den laufenden Zinszahlungen an die Anleger.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr war die Finanzlage der Gesellschaft stets geordnet und die Liquidität war gegeben.

4. Chancen- und Risikobericht

Containermarkt

Seit der Wirtschaftskrise 2008/​2009 hat sich der Containerleasingmarkt, auch Containervermietmarkt genannt, als stabil und relativ krisenresistent erwiesen. Aus diesem Grund rückt er seit mehreren Jahren immer stärker in den Fokus privater und institutioneller Investoren, wie zum Beispiel Pensionsfonds, Versicherungen und Family Offices. Der Weltcontainerhandel ist im Jahr 2020 trotz der Coronapandemie nur um rund 1 % gesunken. Der Anteil an Vermietcontainern an der Weltcontainerflotte liegt seit 2016 dauerhaft bei über 50 % mit gleichbleibender Tendenz. In der Containerschifffahrt wird ein Container durchschnittlich bis zu 15 Jahre eingesetzt, wodurch jedes Jahr ca. 6 % des Bestands aus dem Markt genommen werden. Dies kann für die Rentabilität von besonderem Vorteil sein und birgt einen Schutz gegen kurzfristige unvorhergesehene Marktentwicklungen wie wir im abgelaufenen Jahr beobachten konnten.

Auch hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass bei Bedarfsrückgängen, wie beispielsweise im Jahr 2009, die Neuproduktionen reduziert oder eingestellt werden. Hieraus lassen sich bei steigendem Bedarf wiederum positive Effekte auf den Gebrauchtcontainervermietmarkt ableiten. Container werden „on demand“ bestellt und hergestellt. Dies bedeutet, dass nur bei Bedarf Containerneubauten in Auftrag gegeben werden. Die Bestellfristen sind mit 6 bis 8, maximal 10 Wochen sehr kurz. So reguliert sich der Markt auch bei nachlassender Nachfrage selbst und ist nicht auf ein dauerhaftes Wachstum angewiesen. Für Reedereien und Leasingunternehmen ist es damit einfach, auf Marktänderungen zu reagieren. Im Falle einer Nichtbeschäftigung fallen lediglich Lagerkosten von rund 15,00 EUR je Monat und TEU an. Es gibt keine laufenden Betriebskosten für Standardcontainer. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Standardcontainers im „ersten Leben“ (für den Seefrachtverkehr geeignet) beträgt ca. 15 Jahre. Dies bedeutet, dass je nach Bedarf und Zustand rund 5 % bis 7 % des Weltbestands an Containern jährlich in die Zweitmärkte überführt werden. Im „zweiten Leben“ werden Container zum Beispiel für Inlandstransporte, als Lager-, Büro- oder Baucontainer oder Ähnliches verwendet. Aufgrund der Tatsache, dass sich die Preise für gebrauchtes Equipment an den Neucontainerpreisen orientieren, werden für Altcontainer regelmäßig Preise von rund 50 % der jeweils gültigen Neucontainerpreise erzielt4.

Container-Neubaupreise haben sich seit Anfang 2020 annähernd verdoppelt. Ausgelöst durch steigende Stahlpreise, Corona-Hygienemaßnahmen bei den Containerherstellern und eine hohe Nachfrage nach Containern, stiegen die Preise für einen 20 Fuß Standardcontainer von 1.900 USD auf mehr als 3.800 USD im dritten Quartal 20215. Damit einhergehend konnten auch die Mietraten deutlich gesteigert werden sowie deutlich längere Mietverträge für Neucontainer abgeschlossen werden. Statt der früher üblichen 5 Jahre werden mittlerweile Mietverträge mit Laufzeiten von bis zu 10 Jahren abgeschlossen6.

Große Namen bedeuten keine Sicherheit: Nach wie vor ist die Profitabilitätssituation der Containerreedereien angespannt. Auch große Unternehmen waren gezwungen, sich zu restrukturieren oder durch Zukäufe effizienter zu werden. Zudem ist eine der weltweit größten Containerreedereien im September 2016 in die Insolvenz geraten. In den letzten Jahren ist so aus den ehemals Top-20-Reedereien, die die großen Handelsrouten in der Containerschifffahrt dominierten, eine Top-11-Gruppe geworden. Hieraus ergeben sich besondere Kauf- und Vermietungsmöglichkeiten. Die Größe einer Reederei allein ist kein Indiz mehr für die Risikoarmut eines Geschäftes mit ihr. Genaue Marktkenntnisse und -erfahrungen sind erforderlich, um die passenden Endnutzer zu finden.

Die Entwicklung der Weltwirtschaft bleibt ein entscheidender Faktor für den Bedarf an weltweiter Transportkapazität und Containern. Durch die Coronapandemie sind anfangs die Containerumschläge zurück gegangen. Dieses Bild drehte sich aber ab dem Sommer 2020 relativ schnell und im September waren die Umschlagszahlen wieder auf Vorjahresniveau7. Für die nächsten Jahre bis 2025 wird einhergehend mit der wirtschaftlichen Erholung in den meisten Ländern ein jährliches Wachstum von ca. 5 % erwartet8. In dem aktuellen Marktumfeld gibt es für die Gesellschaft weiterhin gute Möglichkeiten, Investitionsobjekte mit geeignetem Rendite-Risiko-Verhältnis zu finden.

Wechselkoffermarkt

Die große Auswahl in Warenhäusern, die bunte Vielfalt in den Regalen der Supermärkte und der stetig wachsende Markt des Internetbusiness: All diese Güter wollen transportiert werden. Wechselkoffer werden für Möbel- und Stückguttransporte ebenso verwendet wie für den Transport von Veranstaltungsequipment. Am häufigsten finden Wechselkoffer allerdings in der Kurier-, Express- und Paket-Branche (KEP) ihren Einsatz.

Gemäß der KEP-Studie 2021 – Analyse des Marktes in Deutschland des Bundesverbandes Paket und Expresslogistik e. V. („BIEK-Studie 2021“) boomt die Kurier-, Express- und Paket-Branche. Im Jahr wuchs Branche in Zeiten der Corona-Pandemie um ca. 11%, gemessen an der Anzahl der Sendungen9.

Logistikequipment, wie insbesondere Wechselkoffer, ist gefragter denn je. Ein wesentlicher Faktor ist die besonders erfolgreiche Entwicklung im Bereich Internet- und TV-Shopping. So wuchs der Online-Handel im Jahr 2020 gemäß Angaben des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. um 14,6%10. Mittlerweile werden neben bekannten Produktgruppen, wie zum Beispiel Kleidung, Spielzeug und Elektronik, auch zunehmend Medikamente und Lebensmittel online bestellt und bis vor die Wohnungstür geliefert. Eine Möglichkeit, die das Leben für Jung und Alt täglich vereinfacht.

Dieser E-Commerce benötigt Kurier-, Express- und Paketdienste, welche die Waren sicher, schnell und günstig an die Kunden aus- und gegebenenfalls zurückliefern. Der gesamte Versand- und Internethandel wird heute durch KEP-Dienste abgewickelt. Ohne Wechselkoffer wäre das TV- und Internet-Shopping nach dem Motto „heute bestellt, morgen geliefert“, wie wir es heute kennen, undenkbar.

Dieser KEP-Markt verzeichnet in den letzten Jahren ein nahezu konstantes Wachstum. Im Jahr 2020 wurden rund 4,05 Milliarden Sendungen allein in Deutschland verschickt11, Tendenz stark steigend.

Das Sendungsvolumen der KEP-Branche stieg in den Jahren von 2010 bis 2020 um insgesamt 74 %, was einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von ca. 5,7 % entspricht. 2020 erlebte die Branche mit über 23,5 Milliarden Euro einen Rekord bei den Umsätzen. Diese wuchsen seit dem Jahr 2010 bis dahin um rund 67 %, was einem durchschnittlichen Wachstum von über 5 % p.a. entspricht.12

Bis zum Jahr 2025 wird laut Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) ein weiteres Wachstum der Sendungen auf bis zu 5,68 Milliarden Sendungen erwartet, was einer durchschnittlichen jährlichen Steigerung von ca. 7% entspricht.13

Allgemeines

Die Gesellschaft ist im Rahmen des Endnutzerauswahlprozesses (Auswahl der Logistikunternehmen, die die von der Gesellschaft (indirekt) finanzierten Transportmittel nutzen) bestrebt, mit potentiellen Risiken verantwortungsbewusst umzugehen. Jede Auswahlentscheidung wird auf Basis einer soliden Mischung aus Vorsicht und Risikobereitschaft kalkuliert, ohne dabei das nötige Verhältnis zwischen Rendite und Risiko und damit die Rentabilität aus dem Auge zu verlieren.

Ziel der Gesellschaft bei jeder Vermietung der Transportmittel ist es, eine attraktive Mietrendite zu erzielen und möglichst langlaufende Mietverträge abzuschließen.

Die Gesellschaft hat durch die Solvium Capital GmbH vor Abschluss der entsprechenden Mietverträge die Bonität und Solvenz der Endnutzer in enger Abstimmung mit dem Vermietmanagern intensiv geprüft. Die Gesellschaft hat dabei Endnutzer ausgewählt, die nach ihrer Einschätzung überwiegend eine hohe Sicherheit für regelmäßige Mietzahlungen gewährleisten. Auf diese Art und Weise entsteht ein Mieteinnahmenpool, der aus Sicht der Gesellschaft Planungssicherheit für die Mieteinnahmen ermöglicht und eventuelle Ausfallrisiken auf Seiten der Mieter deutlich reduziert.

Zum Abschlussstichtag sind der Gesellschaft keine Risiken aus der Vermietung ihrer Vermögensgegenstände bekannt.

Die unternehmerische Tätigkeit der Gesellschaft ist naturgemäß mit Risiken verknüpft. Die geschäftliche Entwicklung der Gesellschaft ist von der Entwicklung der Transport- und Logistikbranche sowie anderen makroökonomischen Einflussfaktoren (Kapitalmarkt, Wettbewerbssituation, Einnahmeausfallrisiken der Logistikpartner) und Änderungen aufsichtsrechtlicher bzw. steuerrechtlicher Rahmenbedingungen für Vermögensanlagen abhängig. Negative Entwicklungen auf diesen Märkten bzw. innerhalb dieser Rahmenbedingungen können zu negativen Konsequenzen in Bezug auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft führen. Zum Abschlussstichtag sind der Gesellschaft keine Veränderungen bekannt, die zu einer wesentlichen Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage führen könnten.

Daneben unterhält die Gesellschaft intensive Geschäftsbeziehungen zu ihren Vermietmanagern. Wirtschaftliche Schwierigkeiten der Vermietmanager könnten auch die Gesellschaft im Hinblick auf Forderungsausfallrisiken treffen, wobei diese durch die Abtretung der Endnutzer-Mietverträge und das Recht zur Übertragung des Vermietungsgeschäfts auf eine andere Vermietungsgesellschaft wirksam minimiert wurden. Zum Abschlussstichtag bestehen keinerlei wirtschaftliche Bedenken bezüglich der Vermietmanager.

5. Prognosebericht

Für das Geschäftsjahr 2021 sieht die Unternehmensplanung der Gesellschaft die Realisierung von Umsätzen in Höhe von EUR 2,6 Mio. vor.

Hinsichtlich der Zinsaufwendungen an die Anleger geht die Gesellschaft von einem voraussichtlichen Gesamtaufwand in Höhe von EUR 0,9 Mio. für das kommende Geschäftsjahr aus.

Insgesamt rechnet die Gesellschaft nach Berücksichtigung von Abschreibungen und sonstigen Kosten mit einem Jahresergebnis in Höhe von EUR -3,8 Mio. für das Geschäftsjahr 2021.

Auf Grundlage des gesamten Planungshorizonts für die Namensschuldverschreibungen ergibt sich insgesamt ein positives Unternehmensergebnis für die Gesellschaft. Entsprechend der Planungsrechnungen des Unternehmens werden die aus der Anlaufphase resultierenden Buchverluste im weiteren Zeitablauf dadurch ausgeglichen, dass die Gesellschaft zukünftig Überschüsse aus der laufenden Vermietung der Transportmittel realisieren und zum Ende der Laufzeit des jeweiligen Namensschuldverschreibung Erträge aus der Veräußerung des Sachanlagevermögens (Realisierung der sich im Zeitablauf aufbauenden stillen Reserven) erwirtschaften wird.

6. Ergänzende Angaben und Informationen nach dem Vermögensanlagengesetz

Folgende Angaben sind nach § 24 Abs. 1 Satz 3 Nr. 1 VermAnlG ergänzend in den Lagebericht aufzunehmen: der Komplementärin stehen für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 als Haftungsentgelt fixe Vergütungen in Höhe von EUR 2.040,00 zu. Weiterhin bezog die Komplementärin variable Vergütungen in Höhe von EUR 1.465.911,87. Die Höhe der variablen Vergütungen bemisst sich ausschließlich an der Anzahl der verkauften Namensschuldverschreibungen. So stellt die Gesellschaft sicher, dass sie jederzeit in der Lage ist, ihre Verpflichtungen zu erfüllen, auch falls weniger Namensschuldverschreibungen als geplant veräußert werden könnten.

Die Operatoren der Gesellschaft bezogen im Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 ausschließlich variable Vergütungen in Höhe von EUR 157.283,93, die unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst wurden. Die Vergütung der Operatoren ist streng einnahmenorientiert, so dass eine Vergütung nur auf tatsächlich vereinnahmte Beträge geleistet wird und eine Interessensgleichheit mit der Gesellschaft besteht.

Die oben dargestellten Vergütungen ergeben sich auf Grundlage der in der Finanzbuchhaltung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 erfassten Buchungen.

In Bezug auf die Angaben nach § 24 Abs. 1 Satz 3 Nr. 2 VermAnlG im Lagebericht ist festzustellen, dass die Gesellschaft weder Führungskräfte noch Mitarbeiter beschäftigt hat und insofern keine berichtspflichtigen Angaben vorliegen.

 

  Hamburg, den 1. Dezember 2021

Marc Schumann

André Wreth Geschäftsführer Solvium Capital GmbH (Komplementärin der Gesellschaft)

Bilanz

Aktiva

31.12.2020
EUR
31.12.2019
EUR
A. Anlagevermögen 11.938.417,00 5.383.917,00
I. Sachanlagen 11.938.417,00 5.383.917,00
1. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 11.938.417,00 5.383.917,00
B. Umlaufvermögen 6.173.358,61 1.559.320,75
I. Vorräte 1.627.434,84 522.000,00
1. fertige Erzeugnisse und Waren 1.627.434,84 522.000,00
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 4.315.765,49 645.408,70
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.869.461,31 45.847,61
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 0,00 58.081,00
3. sonstige Vermögensgegenstände 1.446.304,18 541.480,09
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 424.385,11
davon gegen Gesellschafter 855.990,17
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 230.158,28 391.912,05
C. Nicht durch Vermögenseinlagen gedeckter Verlustanteil Kommanditisten 7.349.540,51 600.077,06
Aktiva 25.461.316,12 7.543.314,81

Passiva

31.12.2020
EUR
31.12.2019
EUR
A. Eigenkapital 0,00 0,00
I. Bilanzgewinn 0,00 0,00
B. Rückstellungen 13.550,00 30.035,00
1. Steuerrückstellungen 0,00 20.000,00
2. sonstige Rückstellungen 13.550,00 10.035,00
C. Verbindlichkeiten 25.447.766,12 7.513.279,81
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.863.838,18 95,00
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 1.863.838,18 95,00
2. sonstige Verbindlichkeiten 23.583.927,94 7.513.184,81
davon aus Steuern 31.179,80
davon gegenüber Gesellschaftern 42.010,14 165.915,75
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 255.927,94 191.184,81
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 23.328.000,00 7.322.000,00
Passiva 25.461.316,12 7.543.314,81

Gewinn- und Verlustrechnung

1.1.2020 – 31.12.2020
EUR
21.1.2019 – 31.12.2019
EUR
1. Umsatzerlöse 2.311.408,15 64.335,07
2. sonstige betriebliche Erträge 376.920,44 1.931,08
davon Erträge aus der Währungsumrechnung 41.527,98 1.931,08
3. Materialaufwand 58.000,00 5.430,85
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 58.000,00 5.430,85
4. Abschreibungen 3.352.732,97 140.804,47
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 3.352.732,97 140.804,47
5. sonstige betriebliche Aufwendungen 5.262.567,52 489.996,73
davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung 137.016,60 656,05
6. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 51.612,85
davon aus verbundenen Unternehmen 5.990,17
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 836.104,40 10.411,16
8. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -20.000,00 20.000,00
9. Ergebnis nach Steuern -6.749.463,45 -600.377,06
Jahresfehlbetrag 6.749.463,45 600.377,06

Anhang

Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften der §§ 242 ff. HGB unter der Beachtung der ergänzenden Bestimmungen für große Personengesellschaften aufgestellt.

Angaben zur Identifikation der Gesellschaft laut Registergericht

Firmenname laut Registergericht:

Firmensitz laut Registergericht: Hamburg

Registereintrag: Handelsregister

Registergericht: Hamburg

Register-Nr.: HRA 124 011

Die Gesellschaft weist zum Abschlussstichtag die Größenmerkmale einer kleinen Personengesellschaft gemäß § 264a Abs. 1 i. V. mit § 267 Abs. 1 HGB auf.

Als Emittentin von Vermögensanlagen mit Sitz im Inland, unterliegt die Gesellschaft den Vorschriften des Vermögensanlagegesetzes. Sie hat für den Jahresabschluss die Bestimmungen des Ersten Unterabschnitts des Zweiten Abschnitts des Dritten Buches des Handelsgesetzbuchs und für den Lagebericht die Bestimmungen des § 289 HGB einzuhalten. § 264 Absatz 1 Satz 4 Halbsatz 1, Absatz 3, 4 und § 264b des HGB sind nicht anzuwenden.

Der Jahresabschluss wurde auf der Grundlage der Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches und des Vermögenanlagengesetztes aufgestellt. Die vorliegende Gliederung des Jahresabschlusses enthält gegenüber der Gliederung nach den Vorschriften des HGB keine Besonderheiten. Die Gesellschaft hat von den größenabhängigen Erleichterungen kein Gebrauch gemacht.

Von den Erleichterungen bei der Aufstellung des Anhangs gemäß § 288 HGB macht die Gesellschaft keinen Gebrauch. Von einer Aufstellung des Lageberichts gem. § 264 Abs. 1 Satz 4 HGB i. V. mit § 264b HGB ist die Gesellschaft nicht befreit.

Die Geschäftsleitung geht von der Fortführung des Unternehmens aus (going concern). Rechtliche bzw. tatsächliche Gründe, die gegen die Unternehmensfortführung sprechen, sind nicht erkennbar.

I. Angaben zur Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände linear vorgenommen.

Die Bewertung des Sachanlagevermögens erfolgte zu Anschaffungskosten abzüglich aufgelaufener, planmäßig über die voraussichtlich betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer vorgenommener linearer Abschreibungen.

Die Forderungen, sonstigen Vermögensgegenstände sowie Verbindlichkeiten wurden mit den sich aus den Vorschriften §§ 252 und 253 Absatz 1 HGB ergebenden Werten angesetzt. Die Rückstellungen wurden gem.

§ 253 Absatz 1 Satz 2 HGB in der Höhe gebildet, dass alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verpflichtungen, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig sind, berücksichtigt sind.

Grundlagen für die Umrechnung von Fremdwährungsposten in Euro

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen teilweise in der Fremdwährung USD. Sie haben im vollen Umfang eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr und wurden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Aus der Bewertung zum Devisenkassamittelkurs resultierende sonstige betriebliche Aufwendungen bzw. sonstige betriebliche Erträge führen nicht zur Abgrenzung von latenten Steuern.

Das in der Fremdwährung USD geführte Kontokorrentkonto wurde unter Beachtung der §§ 252, 253 Absatz 1 sowie 256a HGB mit dem am Bilanzstichtag gültigen Devisenkassamittelkurs bewertet.

II. Erläuterungen zur Bilanz

Bilanzpositionen Aktiva

Die Gesellschaft hat mit mehreren Kaufverträgen zum Anlagevermögen gehörende Vermögensgegenstände zu Anschaffungskosten in Höhe von insgesamt Euro 15.630.956,33 (Vorjahr: Euro 5.383.917,00) erworben. Dabei handelt es sich um die Anschaffung von neuwertigen sowie gebrauchten Vermögensgegenständen, welche mittels Namensschuldverschreibungen mit qualifizierten Rangrücktritt finanziert wurden.

Neuwertig erworbene Vermögensgegenstände werden über eine Nutzungsdauer von 10 Jahren abgeschrieben. Für gebraucht erworbene Vermögensgegenstände wird entsprechend ihres Alters eine kürzere Nutzungsdauer, jedoch mindestens eine Nutzungsdauer entsprechend der vereinbarten Vertragslaufzeiten der abgeschlossenen, qualifizierten nachrangigen Namensschuldverschreibungen.

Die Geschäftsjahresabschreibung je Posten der Bilanz ist aus dem Anlagenspiegel zu entnehmen.

Die kumulierten Abschreibungen betrugen zum Beginn des Geschäftsjahres: Euro 140.804,16 (Vorjahr: Euro 0,00).

Die kumulierten Abschreibungen betrugen am Ende des Geschäftsjahres: Euro 2.258.613,74 (Vorjahr: Euro 140.804,16).

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwarb die Gesellschaft Vermögensgegenstände, welche im Folgejahr veräußert werden.und somit von dieser nicht länger als ein Jahr betrieblich genutzt werden. Diese Vermögensgegenstände werden unter der Bilanzposition Vorräte in Höhe von Euro 1.627.434,84 (Vorjahr: Euro 522.000,00) ausgewiesen.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betragen Euro 2.869.461,31 (Vorjahr: Euro 45.847,61).

Im abgelaufenen Geschäftsjahr gewährte die Gesellschaft der Komplementärin ein bis zum 31. Dezember 2021 befristetes, verzinsliches Darlehen in Höhe von insgesamt Euro 920.000,00 (Vorjahr: Euro 0,00) auf welche am Bilanzstichtag eine Tilgung geleistet wurde. Die daraus resultierenden Zinsen in Höhe von Euro 5.990,17 (Vorjahr: Euro 0,00) werden ebenfalls unter der Bilanzposition „Forderungen gegen Komplementäre“ ausgewiesen

Die sonstigen Vermögensgegenstände betragen insgesamt Euro 590.314,01 (Vorjahr: Euro 541.480,09).

Diese haben in Höhe von Euro 165.928,90 (Vorjahr: Euro 541.480,09) eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr schloss die Gesellschaft mit einem Leasingnehmer mehrere Finanzierungsleasingverträge in Höhe von insgesamt Euro 814.535,99 (Vorjahr: Euro 0,00) ab. Diese haben unterschiedliche Laufzeiten. Sämtliche Verträge verpflichten den Leasingnehmer die Vermögensgegenstände am Ende der Laufzeit zu erwerben.

Die sich daraus ergebenden Forderungen betragen am Bilanzstichtag insgesamt Euro 571.901,44 (Vorjahr: 0,00). Sie haben in Höhe von Euro 147.516,33 (Vorjahr: 0,00) eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr und in Höhe von 424.385,11 (Vorjahr: 0,00) von mehr als einem Jahr.

Diese Forderungen bestehen vollumfänglich in der Fremdwährung USD und wurden unter Beachtung der §§ 252, 253 Absatz 1 sowie 256a HGB mit dem am Bilanzstichtag gültigen Devisenkassamittelkurs bewertet.

Die Gesellschaft weist weitere sonstige Vermögensgegenstände, mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr,aus, welche das Umsatzsteuerguthaben 2020 in Höhe von Euro 18.412,57 (Vorjahr: Euro 454.476,84) berücksichtigen.

Die sonstigen Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr betragen Euro 424.385,11 (Vorjahr: 0,00).

Die Bilanzposition Guthaben bei Kreditinstituten berücksichtigt in Höhe von Euro 230.158,28 (Vorjahr: 391.912,05) den ausgewiesenen Saldo des Kontokorrentkontos. Der ausgewiesene Guthabensaldo stimmt – unter Berücksichtigung zeitlicher Buchungsdifferenzen – mit den Rechnungsabschlüssen des Kreditinstitutes zum Bilanzstichtag überein. Das in der Fremdwährung USD geführte Kontokorrentkonto wurde unter Beachtung der §§ 252, 253 Absatz 1 sowie 256a HGB mit dem am Bilanzstichtag gültigen Devisenkassamittelkurs bewertet.

Das Eigenkapital der Gesellschaft wird nach Verrechnung mit dem aufgelaufenen Jahresergebnis unter der Position „Nicht durch Vermögenseinlagen gedeckter Fehlbetrag der Kommanditisten“ ausgewiesen. Es handelt sich dabei um durch Verluste entstandenes negatives Kapital.

Bilanzpositionen Passiva

Das Eigenkapital der Gesellschaft berücksichtigt die Kapitalanteile der Kommanditisten sowie das Jahresergebnis.

Das Kommanditkapital entwickelt sich wie folgt:

Kommanditisten Euro
Einlagen (Festes Kapitalkonto) 300,00
Kapitalanteile Kommanditisten (Variables Kapitalkonto) per 01. Januar 2020 – 600.377,06
Jahresfehlbetrag Geschäftsjahr 2020 – 6.749.463,45
Kapitalanteile Kommanditisten (Variables Kapitalkonto) per 31.12.2020 – 7.349.540,51

Die zum Ende des Geschäftsjahres bestehende bilanzielle Überschuldung der Gesellschaft wird nach Einschätzung Geschäftsführung durch im Sachanlagevermögen enthaltene und nicht aufgedeckte stille Reserven sowie durch künftige Erträge aus den abgeschlossenen Verträgen über die Vermietung der Vermögensgegenstände kompensiert. Diesbezüglich wird auf die Erläuterungen im Lagebericht verwiesen (Prognosebericht).

Hafteinlage

In folgender Höhe bestehen Hafteinlagen gemäß § 172 Absatz 1 HGB, die vollständig eingezahlt wurden.

Kommanditisten

André Wreth Euro 100,00
Marc Schumann Euro 100,00
Christian Petersen Euro 100,00
gesamt Euro 300,00

Die Bilanzposition sonstige Rückstellungen setzt sich wie folgt zusammen:

Stand Stand

01.01.2020 Verbrauch Zugang Auflösung 31.12.2020

Euro Euro Euro Euro Euro
Prüfung des Jahresabschlusses 8.000,00 -7.188,31 8.000,00 -811,69 8.000,00
Aufbewahrungspflichten 1.500,00 0,00 2.500,00 0,00 4.000,00
Erstellung Jahresabschluss 500,00 0,00 1.000,00 0,00 1.500,00
Bundesanzeiger Jahresabschlusses 35,00 – 761,73 50,00 726,73 50,00
10.035,00 -7.950,04 11.550,00 -84,96 13.550,00

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betragen Euro 1.863.838,18 (Vorjahr: Euro 95,00) und haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Der Betrag der Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern beläuft sich auf Euro 42.010,14 (Vorjahr: 165.915,75). Diese berücksichtigen die sich für Dezember 2020 ergebenden Vergütungsansprüche der Komplementärin, welche im nachfolgenden Geschäftsjahr gezahlt wurden.

Die Gesellschaft weist per Bilanzstichtag sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von Euro 23.541.917,80 (Vorjahr: 7.347.269,06) aus.

In Höhe von Euro 213.917,80 (Vorjahr: Euro 25.269,06) haben dieseV erbindlichkeiten eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Sie berücksichtigen die sich für die Zeiträume November und Dezember 2020 ergebenden Zinsen in Höhe von Euro 182.738,00 (Vorjahr: Euro 10.410,51), welche aus den Namens schuldverschreibungen mit qual ifi zierten Rücktritt, resultieren. Des Weiteren berücksichtigt diese Bilanzpositon die sich für den Voranmeldungsmonat November und Dezember ergebende Umsatzsteuerzahllast in Höhe von insgesamt Euro 31.179,80 (Vorjahr: Euro 0,00).

Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens der Gesellschaft wurden mittels Namensschuldverschreibungen mit qualifizierten Rangrücktritt finanziert. Die aus den geschlossenen Verträgen resultierenden Rückzahlungsverpflichtungen mit einer Restlaufzeit größer einem Jahr, betragen am Bilanzstichtag insgesamt Euro 23.328.000,00 (Vorjahr: Euro 7.322.000,00).

Die Verbindlichkeiten, mit einer Restlaufzeit größer einem Jahr, betragen Euro 23.328.000,00 (Vorjahr: Euro 7.322.000,00).

I. Erläuterungen zu Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

II. Sonstige Angaben

Für vom Abschlussprüfer vorzunehmenden Abschlussprüfungsleistungen wurde ein Gesamthonorar von 8.000,00 vereinbart.

Es ergaben sich nach dem Bilanzstichtag keine Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten und weder in der Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Bilanz berücksichtigt sind.

Angaben über die Geschäftsführung

Die Geschäftsführung erfolgt durch die Komplementärin, die Solvium Capital GmbH. Sie hat vertragsgemäß keine Einlage geleistet und nimmt am Gewinn und Verlust der Gesellschaft nicht teil. Das Stammkapital der Komplementärin beträgt Euro 55.000,00.

Die Komplementärin wird durch jeden ihrer Geschäftsführer alleinvertretungsberechtigten Geschäftsführer vertreten. Geschäftsführer sind:

Herr Marc Schumann, Dipl. Betriebswirt, Hamburg

Herr André Wreth, Kaufmann, Hamburg

Angabe der Zahl der beschäftigten Arbeitnehmer

Die Gesellschaft beschäftigte im Berichtszeitraum keine Arbeitnehmer.

 

Hamburg, den 19. Oktober 2021

Marc Schumann André Wreth, Geschäftsführer der Solvium Capital GmbH, Komplementärin

Anlage zum Anhang

Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2020

Buchwert 01.01.2020
EUR
Zugänge
EUR
Abgänge
EUR
Umbuchungen
EUR
Abschreibungen Zuschreibungen-
EUR
Buchwert 31.12.2020
EUR
A. Anlagevermögen 5.383.917,00 15.630.956,33 5.723.723,00 3.352.733,33 11.938.417,00
5.383.917,00 15.630.956,33 5.723.723,00 3.352.733,33 11.938.417,00

sonstige Berichtsbestandteile

Versicherung der gesetzlichen Vertreter (Bilanzeid)

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020 der Solvium Logistik Opportunitäten GmbH & Co. KG ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt und im Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020 der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Unternehmens so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Unternehmens beschrieben wird.

 

Hamburg, den 1. Dezember 2021

Marc Schumann

André Wreth Geschäftsführer Solvium Capital GmbH (Komplementärin der Gesellschaft)

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 01.12.2021 festgestellt.

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