Die Malediven gehen einen radikalen Schritt im Kampf gegen den Tabakkonsum. Künftig darf auf dem Inselstaat nur noch rauchen, wer im laufenden Jahr 19 Jahre oder älter wird. Für alle, die am oder nach dem 1. Januar 2007 geboren wurden, gilt dagegen ein umfassendes Rauchverbot – lebenslang.
Damit untersagen die Behörden nicht nur den Kauf und Konsum, sondern auch den Verkauf von Tabakprodukten an diese Generation. Das Gesetz betrifft sowohl Einheimische als auch Touristen und schließt E-Zigaretten und andere Nikotinprodukte ausdrücklich mit ein. Wer dagegen verstößt, muss mit empfindlich hohen Geldstrafen rechnen.
Die Regierung in Malé begründet den Schritt mit den gesundheitlichen Folgen des Rauchens und dem Ziel, die Inselgruppe langfristig tabakfrei zu machen. Die Malediven schließen sich damit einer wachsenden Zahl von Ländern an, die versuchen, das Rauchen durch ein sogenanntes „Generationenverbot“ schrittweise aus der Gesellschaft zu verdrängen.
Gesundheitsexperten begrüßen die Entscheidung. Der frühzeitige Tabakverzicht könne „eine ganze Generation vor lebenslangen Abhängigkeiten und Krankheiten schützen“, erklärte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Kritiker hingegen warnen vor praktischen Problemen bei der Umsetzung und möglichem Schwarzhandel.
Mit dem neuen Gesetz positionieren sich die Malediven als Vorreiter in der globalen Anti-Raucher-Politik. Während andere Staaten lediglich Altersgrenzen anheben, will der Inselstaat das Rauchen für die kommenden Generationen endgültig beenden – ein ambitioniertes Experiment, das weltweit Beachtung findet.
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