POC antwortet uns auf die „verzögerten Auszahlungen“

Sehr geehrter Herr Bremer,

Sie baten uns um eine kurze Information, bzgl. einiger Anfragen bei Ihnen zu möglichen Reduzierungen von Vorabauszahlungen. Wie Sie vielleicht wissen, sind die Objektgesellschaften, in die die POC-Fondsgesellschaften investieren, mit großer Zustimmung der Anleger in einer Master-Limited-Partnership, der Canadian Oil and Gas International Limited Partnership (COGI), zusammengeführt worden. Bedingt durch diese aufwändigen Neustrukturierungsmaßnahmen kam es in der Tat zu kurzfristigen Verschiebungen der Auszahlungen. Die Auszahlungen wurden mittlerweile aber im vollen Umfang geleistet.

Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, einen zweiten Punkt, der für Marktteilnehmer – also Vertriebe oder Anleger – interessant sein könnte, darzulegen: Die von der COGI beauftragten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften haben der dortigen Geschäftsführung angeraten, kaufmännische Vorsichtsmaßnahmen walten zu lassen. Hintergrund: derzeit wirkt sich eine unübersehbare Marktdifferenz den Preis von kanadischem und amerikanischem Erdöl betreffend negativ auf die Einnahmen der Objektgesellschaft aus. So lag die Preisdifferenz zwischen der Leitsorte WTI (West Texas Intermediate) und kanadischem Öl im Oktober 2013 bei 9,30 Canada-Dollar (CAD), im November schon bei 16,18 CAD und im Dezember wird mit über 20 CAD gerechnet. Das bedeutet Mindereinahmen von 1,5 Millionen bis 2 Millionen Canada-Dollar pro Produktionsmonat. Diese Differenz wiederum hängt  mit unzureichenden Transportkapazitäten in Kanada sowie dem niedrigen Preis für Erdgas zusammen. Zu guter Letzt ist zu erwarten, dass der Iran nun aufgrund der Einigungen in der Auseinandersetzung über die Urananreicherung den Markt mit günstigem Erdöl „fluten“ wird. Dies wird aus Sicht des COGI-Managements sowie aus Sicht der Berater zu einer weiteren Reduzierung der erzielbaren Ölpreise führen.

Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf die in 2012 und bislang in 2013 geleisteten Ausschüttungen ist die COGI-Geschäftsführung aus kaufmännischer Vorsicht verpflichtet, die Zahlungen an die POC zukünftig zu reduzieren – unabhängig von der übrigens konstant hohen Tagesproduktion von aktuell durchschnittlich 5.300 Barrel BOE (Barrel of oil equivalent) pro Tag. Damit reagiert das kanadische Management übrigens nicht anders als andere Öl- und Gasproduzenten in Kanada auch. Dementsprechend müssen die Vorabauszahlungen der POC-Fonds an die  Anleger reduziert werden.

Ungeachtet dessen sind die Vorabauszahlungen auch im Vergleich zu anderen Marktanbietern konstant hoch: POC hat bis dato in 2013 für POC Eins und POC Zwei Vorabauszahlungen in Höhe von 7 %, für die übrigen Fonds in Höhe von bis zu 9 % geleistet, was in dem derzeit schwierigen Marktumfeld als ein gutes  Ergebnis bewertet werden darf.

Mit freundlichen Grüßen

Proven Oil Canada GmbH

8 Comments

  1. RealEstateDD Samstag, 14.12.2013 at 21:57 - Reply

    Vielen Dank für die Weiterleitung. Aus meiner Sicht sinnvoll & nachvollziehbar, Ausschüttung in der Höhe beim aktuellen Zinsumfeld sind ebenfalls m.E.n. als mindestens „gut“ zu bewerten.

    Grundlegende Frage bleibt dennoch: Verdient die POC genügend Geld, um die Ausschüttungen zu finanzieren oder kommen sie aus der Substanz?

    Können Sie die Frage weiterleiten?

    • Stefftei Sonntag, 15.12.2013 at 09:59 - Reply

      Glauben Sie wirklich, POC wird diese Frage wahrheitsgemäß beantworten, wenn die Vorabauszahlungen wirklich aus der Substanz kommen sollten??? Dann würden sie damit nur bestätigen, was die Wiwo im Januar eh schon vermutet hat.
      Also selbst wenn es so wäre: POC würde das niemals zugeben. Also so eine Frage zu stellen ist wirklich sinnlos.

      • RealEstateDD Montag, 16.12.2013 at 03:05 - Reply

        Den Gedanken kann ich nachvollziehen, die Schlussfolgerung allerdings nicht.
        Denn aus meiner Sicht gibt es genau zwei Varianten:

        Entweder es wird geschoben, ausgewichen oder eine andere Frage beantwortet oder es gibt klar nachvollziehbare Fakten, dass die Gewinne erwirtschaftet werden.

        Natürlich ist es illusorisch zu glauben, dass POC sich hinstellt (unterstellt hierbei, dass es Substanzausschüttungen tatsächlich sind) und sagt:
        „sry Jungs, sind keine Gewinne. Falls wir pleite gehen, wäre es sinnvoll dass ihr das Geld noch nicht ausgebt“

        • Stefftei Montag, 16.12.2013 at 09:55 - Reply

          Aber genau um diese Fakten geht es ja seit dem Wiwo Artikel. Bisher gibt es keine Beweise, dass die Auszahlungen aus Gewinnen stammen. Da nützt es auch nix, wenn Appel nen Monatsauszug über Fördermenge xy gesehen hat.

          Interessant ist aber, dass die asiatischen Kunden im Oktober scheinbar noch die vollen 3% Auszahlungen bekommen haben, wie man in einem Forum über die Capital Asia Group lesen kann.

        • Angela Steinbrück Montag, 16.12.2013 at 14:31 - Reply

          Wobei der BGH klargestellt hat, daß Auszahlungen nur dann zurückgezahlt werden müssen, wenn im Gesellschaftsvertrag klar festgehalten ist, daß sie auf Darlehensbasis erfolgen.
          Und das o.ä. steht eben gerade nicht darin.
          Zudem müßte eine Rückzahlung von der Anlegerversammlung beschlossen werden.
          Wie wahrscheinlich dies ist, kann sich jeder selbst ausrechnen.

          Ich sehe zudem in der Gretchenfrage „Ausschüttung oder Rückzahlung“ eine zeitnahe Entscheidung im Anmarsch.
          Sollte POC weiterhin Auszahlungen leisten, müssen diese verdient sein. Aus dem Cashflow v. Neuanlegern können diese nicht stattfinden, da derzeit so gut wie nichts mehr aquiriert wird.

          Weiterhin ist bekannt, daß Galba derzeit Testate von einer bek. WP-Gesellschaft (KPMG ?) erstellen läßt.
          Dies erfolgt (auch) auf Beschluss der Anlegerversammlung eines POC-Fonds.
          Hierin ist wahrscheinlich auch ein Zusammenhang zu den verminderten Ausschüttungen zu sehen.

  2. Dr. Finanz Freitag, 13.12.2013 at 23:25 - Reply

    Ja, lieber Anleger, der Oel und Gaspreis ist in Kanada tatsaechlich gefallen. Die USA mochte sich naemlich von der Abhaengigkeit fremder Staaten in Sachen Oel moeglichst abschotten. Daher wird man in den USA mehr foerdern und in Alaska sogar die Oelfoerderung erheblich staatlich mit Subventionen foerdrn. Schlecht fuer POC Fonds.

    Das sich allerdings jetzt noch POC zu schreiben traut, dass sie im Gegensatz zu anderen Fonds toll ausschuetten, stimmt allerdings nur begrenzt. Fakt ist, dass der neue Wirtschaftspruefer die Assets viel niedriger bewertet als der alte WP“ der allerdings wohl sein Mandat niedergelegt haben soll. Frueher war es Roever Bronner Susat. Heute macht die Wp die KPMG.

    Es wird schon Gruende dafuer geben, warum man sein Mandat niederlegt.

    Da sich der Oel und Gasmarkt in Kanada nicht so schnell aendern wird, werden die Vorabauszahlungen auch weiterhin deutlich weniger werden.

    • Stefftei Sonntag, 15.12.2013 at 10:01 - Reply

      Ich dachte, die Bewertung der Quellen übernimmt Sproule und nicht der WP? Oder bin ich da falsch informiert?

      • Angela Steinbrück Montag, 16.12.2013 at 16:09 - Reply

        Schon richtig. Mit Quellenbewertung auf kan. Seite ist Sproule beauftragt.

        RoeverBrönnerSusat ist die Steuerberatungsgesellschaft auf deutscher Seite. Diese können nur die Zahlen erfassen, welche ihnen zur Verfügung stehen und daraufhin die Jahresabschlüsse für die FA erstellen.

        Mit WP haben RBS nichts zu tun. Hierfür wäre KPMG der richtige Partner. Die machen übrigens auch Steuerberatung.
        Somit wäre alles in einer Hand.

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