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Mit der Schwächung der CFPB: Kehrt riskante Kreditvergabe zurück?

PoseMuse (CC0), Pixabay
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Die Consumer Financial Protection Bureau (CFPB), die nach der Finanzkrise 2008 als Verbraucherschutzbehörde geschaffen wurde, steht unter massivem Druck. Die Trump-Regierung hat in den letzten Wochen drastische Maßnahmen ergriffen, um die Behörde weitgehend stillzulegen – eine Entscheidung, die bereits vor Gericht angefochten wurde.

Während Experten eine Wiederholung der Subprime-Krise für unwahrscheinlich halten, könnte die Schwächung der CFPB dennoch dazu führen, dass Verbraucher weniger Schutz vor versteckten Gebühren, unfairen Kreditverträgen und aggressiven Finanzpraktiken haben.


Was bedeutet das für Verbraucher?

Die CFPB wurde 2010 im Rahmen des Dodd-Frank-Gesetzes ins Leben gerufen, um Banken, Kreditgeber und Finanzunternehmen zu regulieren. Seit ihrer Gründung hat sie fast 20 Milliarden Dollar an Entschädigungen für Verbraucher durchgesetzt. Doch nun steht ihre Zukunft auf der Kippe.

Laut John Griffin, Finanzprofessor an der University of Texas, wurde die CFPB gegründet, „weil viele Menschen nach der Finanzkrise betrogen wurden“. Doch er fügt hinzu: „Ich glaube nicht, dass die CFPB allein eine neue Finanzkrise verhindern könnte.“

Die Behörde hat bereits ihre Durchsetzungsmaßnahmen gegen große Finanzfirmen wie Capital One und Rocket Homes fallen gelassen – Unternehmen, die zuvor wegen Betrugsvorwürfen untersucht wurden.

Ist der Hypothekenmarkt noch sicher?

Laut Ira Rheingold, Direktor der National Association of Consumer Advocates, ist der Immobilienmarkt heute deutlich sicherer als vor der Finanzkrise:

  • Strengere Kreditvergaberichtlinien verhindern weitgehend die riskanten Subprime-Hypotheken, die 2008 zum Crash führten.
  • Banken müssen heute Einkommensnachweise einfordern – „No-Doc“-Kredite, bei denen keine Einkommensprüfung nötig war, gibt es kaum noch.
  • Das Dodd-Frank-Gesetz hat klare Offenlegungspflichten für Hypothekenverträge geschaffen.

Trotzdem rät Laurie Goodman vom Urban Institute, dass Verbraucher bei der Aufnahme eines Kredits besonders vorsichtig sein sollten. „Die Banken werden sich neue Wege suchen, um Gewinn zu machen“, warnt sie.


Was sollten Verbraucher jetzt beachten?

Mit einer geschwächten CFPB müssen sich Kreditnehmer selbst besser absichern:

Kreditverträge genau prüfen: Achten Sie auf versteckte Gebühren und unklare Klauseln.
Mehrere Angebote vergleichen: Gerade bei hohen Zinsen (derzeit rund 7% für Hypotheken) lohnt sich der Vergleich verschiedener Kreditgeber.
Beschwerden weiterhin einreichen: Auch wenn die CFPB aktuell handlungsunfähig erscheint, können Verbraucher sich an ihre staatliche Generalstaatsanwaltschaft oder Verbraucherschutzorganisationen wenden.

John Griffin warnt, dass Unternehmen ohne strenge Regulierung wieder verstärkt fragwürdige Gebühren und unfaire Vertragsbedingungen einführen könnten.

„Machen wir die gleichen Fehler wie 2008? Wahrscheinlich nicht. Aber wir werden neue Fehler machen“, sagt Laurie Goodman.


„CFPB RIP“ – Das Ende des Verbraucherschutzes?

Nachdem Russell Vought, ein Trump-Verbündeter und Mitautor von Project 2025, im Februar die Leitung der CFPB übernahm, stoppte er kurzerhand die gesamte Arbeit der Behörde.

  • Ein Bundesrichter hob diesen Befehl teilweise wieder auf, sodass einige Mitarbeiter ihre Arbeit fortsetzen können.
  • Elon Musk, der als Leiter des neu geschaffenen Department of Government Efficiency (DOGE) tätig ist, feierte die Entscheidung auf X (ehemals Twitter) mit den Worten: „CFPB RIP“.

Trotz dieser Entwicklungen betont der operative Leiter der CFPB, Adam Martinez, dass die Behörde weiterhin operativ sei, wenn auch langsamer als zuvor.

Die Frage bleibt: Wird die Deregulierung tatsächlich zu mehr Wachstum und weniger Bürokratie führen – oder setzt sie Verbraucher erneut hohen finanziellen Risiken aus?

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