Redaktion:
Herr Reime, Sie beobachten seit geraumer Zeit die Entwicklung rund um die MABEWO Holding SE. Nun ist die Aktie über die Suchfunktion der Düsseldorfer Börse nicht mehr auffindbar. Was bedeutet das für Anleger?
Jens Reime:
Wenn eine Aktie an der Börse nicht mehr gelistet oder handelbar ist, dann ist das für Privatanleger ein herber Rückschlag. De facto wird die Aktie dadurch zu einem illiquiden Wertpapier – also einem Papier, das sich nicht oder nur sehr schwer verkaufen lässt. Ohne Handelsplatz gibt es keinen geregelten Marktpreis mehr. Der Ausstieg aus der Investition wird nahezu unmöglich. Das Vermögen ist also eingefroren – mit völlig ungewisser Perspektive.
Redaktion:
Woran kann es liegen, dass die Aktie nicht mehr über die Börsensuche auffindbar ist?
Reime:
Das kann verschiedene Ursachen haben. Entweder hat das Unternehmen selbst den Rückzug beantragt – ein sogenanntes Delisting – oder die Börse hat aufgrund fehlender Voraussetzungen, beispielsweise mangelnder Transparenz oder aus regulatorischen Gründen, den Handel eingestellt. Im Fall der MABEWO Holding SE wissen wir derzeit nicht, welche Ursache genau vorliegt. Es ist jedoch auffällig, dass der Handel bereits seit über einem Jahr ausgesetzt war und nun offenbar endgültig keine Listung mehr stattfindet.
Redaktion:
Die BaFin hat sich ebenfalls geäußert. Inwiefern spielt das eine Rolle?
Reime:
Eine Mitteilung der BaFin kann unterschiedliche rechtliche oder aufsichtsrechtliche Hintergründe haben – sie ist jedenfalls kein gutes Zeichen. Für Anleger bedeutet das: Es gibt regulatorische Probleme oder zumindest offene Fragen. Solche Meldungen sind immer geeignet, das Vertrauen in ein Unternehmen zusätzlich zu erschüttern.
Redaktion:
Neben der Handelbarkeit steht auch die Transparenz des Unternehmens in der Kritik. Was genau wird bemängelt?
Reime:
Bis heute sind keine testierten Bilanzen der MABEWO AG aus der Schweiz öffentlich bekannt. Und genau diese Gesellschaft war es, die über Partizipationsscheine größere Beträge von Anlegern eingesammelt hat. Die Frage ist: Was ist mit diesem Kapital passiert? Dass es verbraucht wurde, steht außer Frage – aber wofür genau? Ohne geprüfte, veröffentlichte Zahlen bleiben diese Vorgänge völlig undurchsichtig.
Redaktion:
Was würden Sie Herrn Trübl, dem Verantwortlichen, raten?
Reime:
Ganz einfach: Legen Sie die Karten auf den Tisch. Wenn regelmäßig Bilanzen bei den Schweizer Behörden eingereicht wurden, wie zu erwarten ist, dann veröffentlichen Sie diese auch. Das wäre der erste und wichtigste Schritt, um das verloren gegangene Vertrauen wiederherzustellen. Gerade im Kapitalmarkt ist Transparenz ein Grundpfeiler. Ohne sie entstehen Spekulationen – und diese sind Gift für jedes Investorenverhältnis.
Redaktion:
Ein abschließendes Wort an die betroffenen Anleger?
Reime:
Ich rate jedem betroffenen Anleger, seine rechtliche Situation prüfen zu lassen. Wer in Partizipationsscheine investiert hat, sollte sich nicht in Passivität üben. Denn auch wenn ein Börsenhandel nicht mehr stattfindet, bedeutet das nicht, dass Rechte erloschen sind. Vor allem bei Verdacht auf Prospektfehler oder mangelnde Aufklärung bestehen oft Ansprüche.
„Was ist mit dem Kapital passiert?“ –> Es ist in die Taschen von Herrn Trübl und Herrn Josten geflossen und hat eine luxuriöse Büroeinrichtung und teure Autos ermöglicht
Was ist mit dem Kapital NICHT passiert? –> Es wurde in keines der von MABEWO gross nachhaltig angepriesenen Projekte investiert. Die einzigen laufenden Projekte sind Deponieentgasungen in Weissrussland, diese hat die Mabewo aber nicht realisiert, sondern von der REAG AG, welche diese wiederum aus dem DebiSelectFond hat, übernommen. Und es sind immer noch die gleichen Drahtzieher wie schon damals beim DebiSelectFond
Herrn Trübl wird geraten die Karten auf den Tisch zu legen, nun gut, wenn er das macht, kann er anschliessend gleich die Koffer für ins Gefängis packen…