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Kritische Analyse der Bilanz der TRANSPAREK Wohnungsgenossenschaft eG aus Anlegersicht

TheDigitalArtist (CC0), Pixabay
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Die Bilanz der TRANSPAREK Wohnungsgenossenschaft eG für das Geschäftsjahr 2022 zeigt deutliche Schwächen und birgt mehrere Risiken, die potenzielle Anleger und Genossenschaftsmitglieder sorgfältig prüfen sollten. Nachfolgend wird eine kritische Bewertung der wesentlichen Punkte vorgenommen:


1. Aktiva – Deutlicher Rückgang des Anlagevermögens

Das Anlagevermögen der Genossenschaft ist von 837.335,89 EUR (2021) auf nur noch 21.157,34 EUR (2022) gefallen. Dieser Rückgang deutet auf eine erhebliche Veräußerung oder Abwertung von langfristigen Vermögenswerten hin. Aus Anlegersicht wirft dies Fragen auf, da ein starker Rückgang im Anlagevermögen oft ein Zeichen für Liquiditätsprobleme ist oder darauf hindeutet, dass die Genossenschaft ihre Substanz aufbraucht, um Verbindlichkeiten zu decken.

Kritische Frage: Welche Vermögenswerte wurden verkauft, und zu welchem Zweck? Handelte es sich um eine einmalige Maßnahme oder um einen strukturellen Ausverkauf? Ohne detaillierte Erläuterungen zu den Bewegungen im Anlagevermögen ist dies für Mitglieder und Investoren schwer einzuschätzen.


2. Umlaufvermögen – Anstieg bei gleichzeitig hoher Verschuldung

Das Umlaufvermögen hat sich signifikant erhöht (von 20.504,59 EUR auf 473.019,71 EUR). Während dies auf den ersten Blick positiv erscheint, könnte es bedeuten, dass kurzfristige Vermögenswerte aufgebaut wurden, um Liquiditätsprobleme abzufedern.
Ohne nähere Angaben zur Zusammensetzung des Umlaufvermögens bleibt unklar, ob diese Mittel aus operativen Einnahmen stammen oder ob beispielsweise Kredite in Umlaufmittel umgewandelt wurden.

Kritische Frage: Sind diese Mittel nachhaltig erwirtschaftet, oder handelt es sich um kurzfristig geliehene Gelder?


3. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag

Ein erheblicher Punkt aus Anlegersicht ist der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag von 144.319,89 EUR. Dies deutet darauf hin, dass die Genossenschaft Verluste erlitten hat, die das vorhandene Eigenkapital übersteigen.
Zwar wurde im Jahr 2022 Eigenkapital in Höhe von 217.010,76 EUR ausgewiesen, doch dies beinhaltet die Geschäftsguthaben der Mitglieder in Höhe von 236.200 EUR. Diese Guthaben könnten bei weiteren Verlusten gefährdet sein.

Kritische Frage: Was ist die Ursache für den Fehlbetrag, und welche Maßnahmen wurden ergriffen, um zukünftige Verluste zu vermeiden?


4. Verbindlichkeiten – Deutliche Reduktion, aber immer noch alarmierend hoch

Die Verbindlichkeiten sind von 993.965,37 EUR (2021) auf 271.566,29 EUR (2022) zurückgegangen. Dies könnte ein positives Zeichen sein, doch der Rückgang korreliert auffällig mit dem massiven Abbau des Anlagevermögens. Es liegt nahe, dass Verbindlichkeiten durch die Veräußerung von Vermögenswerten abgebaut wurden, was langfristig die Substanz der Genossenschaft schwächt.
Alarmierend ist, dass die gesamten Verbindlichkeiten eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr haben. Dies erhöht den finanziellen Druck und birgt Risiken für die zukünftige Liquidität.

Kritische Frage: Wie plant die Genossenschaft, diese kurzfristigen Verbindlichkeiten zu bedienen, insbesondere angesichts der schwachen Eigenkapitalsituation?


5. Mitgliederentwicklung – Keine Neuzugänge

Die Mitgliederzahl blieb mit 68 Personen unverändert. Gleichzeitig haben sich die Geschäftsguthaben der Mitglieder um 2.567,50 EUR reduziert, was auf Abflüsse oder Rückzahlungen hindeutet.

Eine stagnierende oder rückläufige Mitgliederentwicklung ist kritisch, da Genossenschaften auf die finanzielle und ideelle Unterstützung ihrer Mitglieder angewiesen sind. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass potenzielle neue Mitglieder die Genossenschaft als wenig attraktiv wahrnehmen – möglicherweise aufgrund der finanziellen Probleme.

Kritische Frage: Welche Maßnahmen werden ergriffen, um neue Mitglieder zu gewinnen und die Stabilität der Genossenschaft zu sichern?


6. Rückstellungen – Minimal und unverändert

Die Rückstellungen betragen lediglich 5.600 EUR, ein Rückgang gegenüber den 7.850 EUR im Vorjahr. Angesichts der unsicheren finanziellen Situation wirken diese Rückstellungen sehr gering und könnten darauf hindeuten, dass zukünftige Risiken unzureichend abgesichert sind.

Kritische Frage: Sind die Rückstellungen ausreichend, um potenzielle Risiken, wie z. B. Reparaturen oder rechtliche Verpflichtungen, abzudecken?


7. Fazit – Hohe Risiken und Unsicherheiten

Die Bilanz der TRANSPAREK Wohnungsgenossenschaft eG zeigt aus Anlegersicht erhebliche Schwächen:

  • Fehlende Nachhaltigkeit: Der massive Rückgang des Anlagevermögens und die hohen kurzfristigen Verbindlichkeiten deuten darauf hin, dass die Genossenschaft ihre Substanz nutzt, um Verbindlichkeiten zu decken.
  • Schwaches Eigenkapital: Das ausgewiesene Eigenkapital wird fast vollständig durch die Geschäftsguthaben der Mitglieder gebildet, die bei weiteren Verlusten gefährdet sein könnten.
  • Liquiditätsrisiko: Die hohe Zahl kurzfristiger Verbindlichkeiten und der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag erhöhen das Insolvenzrisiko.
  • Stagnierende Mitgliederentwicklung: Der Stillstand bei der Mitgliederzahl zeigt eine mögliche Attraktivitätskrise der Genossenschaft.

Aus Anlegersicht ist Vorsicht geboten.

Die TRANSPAREK Wohnungsgenossenschaft eG scheint sich in einer angespannten finanziellen Lage zu befinden. Mitglieder und potenzielle Anleger sollten die Situation genau beobachten, sich über die genauen Ursachen der Fehlbeträge informieren und hinterfragen, ob ein tragfähiges Sanierungskonzept vorliegt.

Eine intensive Prüfung durch den zuständigen Genossenschaftsverband sowie Transparenz in der Kommunikation gegenüber den Mitgliedern sind dringend notwendig, um das Vertrauen zu erhalten und die Stabilität der Genossenschaft langfristig zu sichern.

transparekbilanz

2 Kommentare

  • @Genossenschaftsmitglied

    Ich vestehe Ihre Kritik nicht. Sie mögen als ehemaliges Mitglied fundierte Kenntnisse über die Interna haben. Gut so.

    Die Redaktion hat jedoch

    o f f e n s i c h t l i c h n u r

    die Bilanz von 2022 ausgewertet – nicht mehr und nicht weniger(!). Jeder Abschnitt und jede Überschrift fängt mit einem Fakt aus der Bilanz an und endet mit einer kritischen Frage.

    Alles andere ist Ihr Kopfkino oder Ihre Interpretationswolke, was gern zum Unternehmen dort stehen sollte oder nicht oder was Sie besser wissen oder nicht ….

    Abschließendes:

    Jeder Leser kann hieran schon erkennen, wie wichtig die Vorschriften zur Veröffentlichung von Bilanzen sind.

  • Wer auch immer die Redaktion, die sich in der Anonymität versteckt, ist, Bilanzen lesen und Verstehen, als auch eine ordentliche redaktionelle Recherche scheint dieser Redaktion fremd zu sein. Als ehemaliges Mitglied der eG musste ich nach Rückfrage beim aktuellen Vorstand feststellen, dass sich keiner bei Ihm gemeldet hat.
    Zur Klarstellung, seit 2014 wurden keine „Anleger“ mehr aufgenommen. Es wurde eine Immobilie im Raum Fulda erworben und bewirtschaftet. Die Immobilie wurde überwiegend mit Eigenkapital und Mitgliederdarlehen finanziert und nur im geringen Maße über die Bank. Das deutsche Steuerrecht sorgt dann leider dafür, dass sich enorme stille Reserven in so einer Bilanz aufbauen, die nicht bewertet werden dürfen. Mit Verkauf der Immobilie wurden diese stille Reserven gehoben, daher ist das sogenannte negative EK vom 31.12.2021 zum Stichtag 31.12.2022 verschwunden. Bereits 2022 bis 2023 wurden alle Mitgliederdarlehen vollständig zurückgezahlt. Die Satzung wurde extra geändert, damit die Mitglieder kurzfristig kündigen konnten und weit über 50 Mitglieder haben davon Gebrauch gemacht. Diese sind damit zum 31.12.2023 ausgeschieden. Somit ist diese Genossenschaft de facto abgewickelt, und wird von den wenigen Mitgliedern als sogenannte Kleingenossenschaft umgebaut. Für uns als ausgeschiedenen Mitglieder wurde dieses Projekt soweit zufriedenstellend abgewickelt, dass wir alle unsere Einlagen wieder bekommen haben, bzw. noch Restbeträge ausgeschüttet werden.

    FAZIT: Die Behauptungen in diesem redaktionellen Beitrag sind schlichtweg alles Vermutungen, Unterstellungen und Märchen, welche hätten vermieden werden können, wenn es wirklich eine ordentliche Recherche gegeben hätte. Daher muss ich leider davon ausgehen, dass die Qualität dieser Recherchen ihrer Redaktion sehr zu wünschen übrig lässt. Eigentlich Schade, denn Transparenz tut not. Aber Transparenz fordern, und selbst nicht liefern, ist nicht sehr vertrauensbildend. Bin gespannt, ob dieser kritische Kommentar veröffentlich wird.

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