Ein Jahr nach der erneuten Insolvenz meldet die Warenhauskette Galeria überraschend positive Zahlen. Erstmals seit mehr als zehn Jahren hat das Unternehmen nach eigenen Angaben wieder ein Geschäftsjahr operativ mit Gewinn abgeschlossen – ein bemerkenswerter Wendepunkt in der turbulenten Geschichte des traditionsreichen Händlers.
Wie Galeria auf Anfrage der dpa mitteilte, liegt das operative Ergebnis über 100 Millionen Euro höher als im Vorjahr. Damit scheint sich der Sanierungskurs, der nach dem Insolvenzverfahren Anfang 2024 eingeleitet wurde, erstmals auszuzahlen.
Drittes Insolvenzverfahren – und jetzt die Wende
Anfang 2024 hatte Galeria zum dritten Mal innerhalb von vier Jahren Insolvenz anmelden müssen. Für viele galt das Unternehmen, das aus der Fusion von Karstadt und Kaufhof hervorging, als Symbol einer kriselnden Innenstadt- und Warenhauskultur in Deutschland.
Geschlossene Filialen, Entlassungen und ein massiver Strukturwandel prägten die vergangenen Jahre. Doch unter neuer Führung scheint der Konzern nun tatsächlich Stabilität und neue Perspektiven zu gewinnen.
Neuer Kurs: Weniger Häuser, klarere Strategie
Der Weg zum Gewinn war radikal: Galeria trennte sich von defizitären Standorten, verschlankte Strukturen und investierte in digitale Vertriebswege. Statt Masse setzt das Unternehmen nun auf Qualität – mit modernen Konzeptfilialen, neuen Markenpartnerschaften und einer stärkeren Verbindung von Online- und stationärem Handel.
Insidern zufolge konzentriert sich Galeria inzwischen stärker auf mittelgroße Städte und rentable Kernstandorte, anstatt überall präsent zu sein. Der Fokus liegt auf einem „Warenhaus der Zukunft“, das Erlebnis, Service und E-Commerce verbindet.
Noch kein Grund zum Jubeln – aber ein Hoffnungsschimmer
Trotz des positiven Ergebnisses bleibt die Lage fragil. Experten warnen, dass der Schritt in die Gewinnzone zwar symbolisch wichtig ist, jedoch kein dauerhafter Erfolg garantiert ist. Die Konkurrenz durch Onlinehändler bleibt hart, und der stationäre Einzelhandel kämpft weiter mit sinkender Kaufkraft und hohen Betriebskosten.
Dennoch: Nach Jahren voller Negativschlagzeilen sendet Galeria endlich wieder ein positives Signal – für Mitarbeiter, Kunden und die Innenstädte, in denen die Filialen oft zu den letzten großen Anziehungspunkten gehören.
Fazit
Galeria scheint nach Jahren der Krise den Turnaround geschafft zu haben – zumindest vorerst.
Nach drei Insolvenzen in vier Jahren und einem jahrzehntelangen Abwärtstrend zeigt das Unternehmen, dass Tradition und Wandel sich nicht ausschließen müssen.
Ob der Aufschwung nachhaltig ist, bleibt abzuwarten. Doch eins steht fest:
Das Warenhaus lebt – und Galeria hat noch nicht aufgegeben.
Der Steuerzahler hat dieses Unternehmen mit über 500 Mio Euro, die auf ewig weg sind, gerettet. Zum Dank haben sie tausende Leute auf die Straße gesetzt, sind nicht mehr tarifgebunden, haben den Aufsichtsrat abgeschafft und die Holding sitzt in Luxemburg. Das Geschäftsmodell ist überholt und die Häuser überwiegend renovierungsbedürftig. Ich sehe schwarz. Aber warten wir Weihnachten ab.
Die Angaben von Galeria sagen doch gar nichts. Ein operativer Gewinn, schön und gut, was bleibt nach HQ, Logistik, Schulden/Zinsen usw. in der Kasse??
Und besser als im Vorjahr? Da waren die Pleite! Das sagt doch nun nichts.
Der Umsatz jedenfalls hat weiter abgenommen (obwohl man im Frühjahr noch von 2,5 Mrd sprach…).
Kurz gesagt: Nebelkerzen, die nichts aussagen…
Super!Ich hoffe,dass Galeria überall bleibt. Galerie am Alex liegt mir besonders am Herzen! VIELEN DANK AUCH AN FRAU GIFFEY FÜR IHRE BEMÜHUNGEN UM DIESEN STANDORT.