Finger weg von AIFM Fonds

Das muss man so mittlerweile ganz klar sagen, denn diese Fonds sind reine „Ich mach dich reich-Fonds“ für Initiatoren und deren Dienstleister. Das muss man nach fast vier Jahren einfach einmal feststellen. Insbesondere die Service KVGs haben nicht nur einen unbegrenzte Macht, sondern können hier abkassieren, „bis der Arzt kommt“, in dem Fall dann irgendwann der Insolvenzverwalter. Es gibt keine Gebührenregelung von Seiten des Gesetzgebers her, was diese Service KVGs für ihre Dienstleistungen dann an die Fondsgesellschaften berechnen dürfen. Das ist immer eine individuelle Vereinbarung zwischen dem Fonds und der Service KVG. Die „leben wie die Made im Speck“, so ein Anleger eines Fonds, der im Beirat sitzt, gegenüber unserer Redaktion. Die Fonds hingegen erzielen nur noch Minirenditen oder gar keine. Bezahlt werden müssen die Service KVGs trotzdem immer fürstlich.

Ich kann, mit meiner Erfahrung der letzten drei Jahre, so der Anleger, eigentlich niemanden mehr sagen: „Zeichne einen AIFM-Fonds“. Heute sage ich: „Lasst die Finger weg davon“. Hinzu kommt die unglaubliche Macht dieser Service KVGs. Die bestimmen letztlich immer, in welche Investments investiert wird, o h n e dass sich der Fondsgeschäftsführer bzw. der Beirat dort groß einmischen könnte. Manchmal habe ich das Gefühl, dass solche Investitionen dann auch mit Gegenleistungen an die Service KVG verbunden sein könnten, denn manches Investment ist einfach, objektiv betrachtet, dann nicht logisch.

Meine Meinung ist, dass es der KVG nicht um das Wohl der Anleger geht, sondern eher um das eigene. Das ist mein Eindruck, den ich in den letzten drei Jahren bekommen habe. Hier ist aber auch die BaFin bzw. der Gesetzgeber gefordert, diese Machtfülle und das ungezügelte Abkassiermöglichkeit zu regulieren. Es gibt für alle Dienstleistungen nahezu eine Gebührenordnung, warum nicht für die Service KVGs? Darüber sollte die neue Bundesregierung dann im Verbraucherschutzministerium einmal nachdenken, hier einmal eine Gebührenordnung zu schaffen. Wichtig wäre auch, dass bei den Investitionen die beteiligten Anleger über den Beirat zum Beispiel und der GF eines Fonds wieder mehr mitreden, aber vor allem mitentscheiden können.

One Comment

  1. Crowd-Fan Mittwoch, 11.10.2017 at 09:08 - Reply

    Zitat:
    „Insbesondere die Service KVG’s haben nicht nur einen unbegrenzte Macht, sondern können hier abkassieren „bis der Arzt kommt“.
    Ich denke, dass gilt auch, wenn die KVG zur Unternehmensgruppe des Anbieters gehört. Dann verhandelt der Initiator im Ergebnis mit sich selbst, was (angeblich) gut für die Anleger sein soll.

    Zitat:
    „Hinzu kommt die unglaubliche Macht dieser Service KVG’s, die bestimmen letztlich immer in welche Investments investiert wird o h n e das sich der Fondsgeschäftsführer bzw. der Beirat dort groß Einmischen könnten. “
    Das liegt natürlich letztlich an den zugrundeliegenden Verträgen. Oft hat der Anbieter hier ein umfassendes Mitsprachrecht. Ob das dann aber für die Anleger besser ist, bleibt natürlich offen.

    Zitat:
    „Wichtig wäre auch das bei den Investitionen die beteiligten Anleger, über den Beirat zum Beispiel, und der GF eines Fonds wieder mehr Mitreden , aber vor allem Mitentscheiden können.“
    Klar, aber ein Beirat ist in der Regel gar nicht gewünscht, da müsste man sich ja mit den Anliegen der Anleger tatsächlich beschäftigen. Ich versuche gerade, bei einem Fonds einen Beirat zu installieren. Selbst wenn der Gesellschaftsvertrag einen solchen vorsieht, ist es außerordenlich mühsam, die Fondsgeschäftsführung dazu zu bringen, auf der nächsten Gesellschafterversammlung abstimmen zu lassen. Sieht der Gesellschaftsvertrag keinen Beirat vor, muss dieser erst geändert werden. Auch das wird üblicherweise mit allen Mitteln blockiert. Die Anbieter wissen genau, dass sich niemand einen Anwalt nicht (oder leisten kann/will), um das durchzufechten.

    Zitat:
    „Finger weg von AIFM Fonds“
    Tja, eigentlich sollte doch durch das KAGB alles besser werden, tatsächlich hat sich nichts Entscheidenes geändert, nur dass die Anbieter jetzt so tun, als ob der graue Kapitalmarkt weiß wäre.
    Kostolany hat mal gesagt „Aktionäre sind dumm und dreist. Dumm, weil sie den Unternehmen Geld geben und dreist, weil sie auch noch eine Dividende haben wollen“. Ich denke, die Fonds-Anbieter sehen das ähnlich :-)

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