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Der gefallene König

PIRO4D (CC0), Pixabay
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Inmitten einer Zinswende, einer anhaltenden Flaute bei Gewerbeimmobilien und angesichts strengerer Auflagen durch die Finanzaufsicht BaFin, wird das Münchener Geldhaus Obotritia, das im Besitz des renommierten Immobilieninvestors Rolf Elgeti ist, seine Geschäftstätigkeit zwangsläufig herunterfahren.

Obotritia Capital KGaA, die Hauptaktionärin des Bankhauses und bei der Elgeti als persönlich haftender Gesellschafter fungiert, hat zusammen mit der Geschäftsführung beschlossen, das Neukundengeschäft zu stoppen und bestehende Geschäfte ordnungsgemäß auslaufen zu lassen. Dieser schrittweise Abbau des Geschäftsbetriebs, der durch einen veränderten Markt, einschließlich der Zinswende, der kriselnden Immobilien- und Immobilienfinanzierungsszene und strengeren Bankaufsichtsanforderungen begründet wurde, ist ein klarer Indikator für die tiefgreifenden Herausforderungen, denen sich kleinere Institute gegenübersehen.

Dieses Nischeninstitut, aktiv seit Februar 2019, hatte sich auf die Finanzierung von kleinen und mittelständischen Unternehmen auf dem deutschen Gewerbeimmobilienmarkt spezialisiert. Mit einer Bilanzsumme von 136 Millionen Euro Ende 2022 ist es ein kleineres Haus, dessen Verschwinden wahrscheinlich keinen signifikanten Schockwellen durch den deutschen Bankensektor senden wird. Doch es zeichnet ein beunruhigendes Bild der durch die Immobilienkrise bedingten Instabilität, die das Geschäft der Banken zunehmend belastet.

Der Immobilienmarkt, besonders für Gewerbeimmobilien, ist durch erhöhte Zinsen und Baukosten stark geschrumpft, mit einem Transaktionsvolumen, das in den größten deutschen Städten um beeindruckende 65 Prozent gefallen ist. Es gibt Anzeichen, dass eine Erholung nicht vor 2025 in Sicht ist.

Hinzu kommt, dass Obotritia auch unter erhöhtem Druck der BaFin steht. Eine im Jahr 2021 angeordnete Sonderprüfung brachte zahlreiche Mängel ans Licht, die schließlich zu Geschäftseinschränkungen und Geldstrafen führten. Obwohl das Bankhaus einige der Maßnahmen beklagte und versuchte, dagegen rechtlich vorzugehen, wurden die Entscheidungen der BaFin von den Gerichten bestätigt, was die Krise für das Institut weiter verschärfte.

Insgesamt illustriert der Fall Obotritia die verwickelte und oftmals prekäre Lage, in der sich kleinere Bankinstitute gegenwärtig befinden, insbesondere solche, die eng mit dem Gewerbeimmobilienmarkt verknüpft sind. Es wirft auch ein Schlaglicht auf die regulatorischen Herausforderungen und die Marktdynamik, mit denen diese Institute konfrontiert sind, und deutet auf eine unsichere Zukunft für ähnliche Banken hin, die sich in einem turbulenten Marktumfeld behaupten müssen.

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